Das Buch war überhaupt nicht meins

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Der Roman "Milchmann" von Anna Burns gewann 2018 den Man Booker Prize.

Er spielt in den 70ger Jahren in Nordirland, was aber nicht explizit erwähnt wird, sondern nur aus den Erzählungen erkennbar ist. Das ist nicht das einzig Besondere an dem Roman.

Die Erzählerin ist eine Namenslose junge Frau und auch alle anderen Personen haben keinen Namen, sondern werden nur nach Charaktereigenschaften oder anderen Merkmalen benannt. Es ist zwar aus der Ich-Perspektive geschrieben, aber ich hatte zu oft einfach das Gefühl, dass es nur irgendwelche Gedankenspiele oder gedankliche Monologe der Hauptperson sind. Es fehlte mir irgendwie eine durchgehende Handlung.
Zwar werden eine gesellschaftspolitische Themen angesprochen, aber die passen zum Teil nicht wirklich rein. Besonders erschreckend war zu lesen, wie Gerüchte einfach ungefiltert weiter gegeben werden und wie stark das alte Rollenmodel Männer und Frauen noch gelebt wird.

Der Schreibstil ist recht gewöhnungsbedürftig, denn die Sätze sind oft sehr lang und verschachtelt mit zu langen Kapiteln. Insgesamt habe ich mich ziemlich durch das Buch quälen müssen, da ich besonders mit dem Schreibstil nicht klargekommen bin.