Ist das Kunst oder kann das weg?

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
xmalwina Avatar

Von

Eine Rezension zum „Milchmann“ zu schreiben habe ich lange vor mir hergeschoben. Auch sie nun zu beginnen fällt mir schwer, ich scheitere schon fast an der Zusammenfassung des Inhalts. Worum geht es in diesem Buch?

Um ein junges Mädchen. Einen deutlich älteren Mann, dessen Interesse sie eines Tages versehentlich weckt. Ihre Schwestern. Einen nebulösen Konflikt zwischen Ländern. Und ein bisschen auch um #metoo, wenn auch nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte.

Das Lesen dieses Buches benötigt höchste Konzentration. Die Sätze sind verschachtelt, Kapitel erstrecken sich locker mal über 30, 40 Seiten. Das meiste wird indirekt gesagt, fast schon verschlüsselt. Dabei ist mir der Inhalt oft verborgen geblieben, ließ viel Raum für Interpretation - kann schön sein, aber bei diesem Buch wusste ich nie, ob ich nur ansatzweise in die richtige Richtung interpretiere. Die namenlosen Charaktere blieben einem dabei stets fremd. Die Sprache war stilistisch durchaus beeindruckend, dafür der 2. Stern, aber in Kombi mit dem diffusen Inhalt blieb sie für mich steril.

Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich den „Milchmann“ ungefähr nach einem Viertel abgebrochen habe, denn Charaktere, Stil und Inhalt waren mir zu anstrengend. Ich werde gern herausgefordert beim Lesen, aber nur, wenn mich ein Buch zu begeistern weiß - viele sind es von diesem, ich bin leider keine von ihnen. Vielleicht gibt es irgendwann ja noch eine Chance für den „Milchmann.“