Milchmann

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vanessa_91 Avatar

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Meine Meinung und Inhalt

"Der Tag, an dem Irgendwer McIrgendwas mir eine Waffe auf die Brust setzte, mich ein Flittchen nannte und drohte, mich zu erschießen, war auch der Tag, an dem der Milchmann starb." (ZITAT)

Eine junge Frau zieht ungewollt die Aufmerksamkeit eines mächtigen und erschreckend älteren Mannes auf sich, Milchmann.


Es ist das Letzte, was sie will. Hier, in dieser namenlosen Stadt, erweckt man besser niemandes Interesse. Und so versucht sie, alle in ihrem Umfeld über ihre Begegnungen mit dem Mann im Unklaren zu lassen.

Das Dorf tut sein Übriges, indem es ihnen eine Affäre anhängt, die umso brisanter scheint, da der Milchmann angeblich ein hohes Tier in der paramilitärischen Organisation ist. Doch was kann sie noch tun, nun, da das Gerücht einmal in der Welt ist?

Ala Leser spürt man die Machtlosigkeit. Man merkt, was passiert, sobald solch ein Gerücht losgetreten wurde.

Eine Geschichte einer jungen Frau, die nach einem Weg für sich sucht – in einer Gesellschaft, die sich ihre eigenen dunklen Wahrheiten erfindet und in der jeglicher Fehltritt enorme Konsequenzen nach sich zieht.

Anna Burns ist mit ihrem Debüt meiner Meinung nach ein literarisches Highlight gelungen. Burns schreibt sprachgewaltig und bringt dem Leser die Geschichte rund um den Milchmann näher. Man fiebert mit der jungen Protagonistin mit, welche mir von Beginn an symphatisch ist.

Außerdem gefällt mir das Cover gefällt mir wahnsinng gut.

"Ich wusste nicht, wessen Milchmann er war. Unserer jedenfalls nicht. Ich glaube, er war niemandes Milchmann. Er nahm keine Bestellungen auf. Hatte nie Milch dabei, lieferte keine Milch aus. Er fuhr nicht mal einen Milchwagen. Stattdessen fuhr er Autos, verschiedene Autos, oft rasante Autos, obwohl er selbst gar kein rasanter Typ war. Und trotzdem bemerkte ich ihn und seine Autos erst, als er auf einmal vor meiner Nase darin herumsaß." (ZITAT)

Die Nordirische Schrifstellerin Anna Burns, wurde 1962 in Belfast geboren. Sie studierte in London und fing nach ihrem Abschluss an erste Romane und Kurzgeschichten zu verfassen.

Der internationale Durchbruch gelang ihr mit ihrem Roman „Milchmann“, der von Kritikern als interntionale Sensation gelobt wurde. Für diesen erhielt sie als erste Nordirin den Man Booker Prize und stand auf der Shortlist zum Irish Book Award und der Shortlist des Women´s Prize für Fiction. Darüber hinaus wurde sie für ihre herausragenden Werke mit dem National Book Critics Circle Award und dem Orwell Prize ausgezeichnet.

Heute lebt die Autorin zusammen mit ihrer Familie in Notting Hill in London.