Hält leider nicht, was die ersten Seiten versprechen

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rosalie st. Avatar

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Nach den ersten Seiten war ich begeistert. Ich hatte das Gefühl, die Autorin weiß, wie man spannend und temporeich schreibt und Szenen witzig macht. Es schien alles zu stimmen. Leider konnten die weiteren Seiten dieses Niveau nicht halten. Wenn jede Szene gewollt auf witzig getrimmt wird, dann ist irgendwann nichts mehr richtig lustig. Auch die ganze Story rund um Julian, der vom Himmel kommt und wegen seiner schlechten Karma-Punkte Milas Hilfe braucht, ist ziemlich krude und meines Erachtens nicht wirklich gut durchdacht. Zu viele Fragen bleiben unbeantwortet, wahrscheinlich, weil die Autorin schlicht keine Antwort darauf hätte. So kommt die Protagonistin nicht einmal auf die Idee zu fragen, weshalb ausgerechnet sie von Julian (oder "denen da oben") auserwählt wurde.
Trotz dieser Kritik kann ich mir durchaus vorstellen, dass das Buch Kindern gefallen könnte. Es ist zumindest nicht langweilig. Positiv ist auf jeden Fall, dass hier sowohl ein Mädchen als auch ein Junge im Vordergrund der Geschichte stehen und auch beide auf dem Cover abgebildet sind. Leider hat dies die Autorin dazu verleitet, diese Mädchen-Jungen-Kombo andauernd zu thematisieren, indem Julian Mila immer wieder damit aufzieht, dass sie als Mädchen ja minderwertig sei. Das mag neckisch beabsichtigt gewesen sein, scheint mir aber so was von überholt und bewirkt meines Erachtens, dass solche stereotypen Gender-Meinungen eben eher gefestigt anstatt aus der Welt geschafft werden. Alles in allem leider keine Empfehlung von meiner Seite.