Tolle Idee aber an der Logik happerts

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schneeflamme Avatar

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„Mina und die Karma-Jäger – Der Klassenkassen-Klau“ von Janet Clark kommt aus dem dragonfly Verlag und hat die ISBN 9783748800163. Als günstigeres Ebook ist das Buch unter der 9783748850205 zu finden. Vom Umschlag her, dem verwendeten Papier und auch den Zeichnungen im Buch mit viel Liebe zum Detail ist ein hohe Qualität gegeben und gute Haptik. Der jeweilige Karmastand wird unten auf den Seiten beispielsweise angezeigt. Allerdings muss ich sagen, dass ich den Nacktmull und die Schlangen etwas befremdlich finde und einer der Punkte ist, wo ich sage das Buch tendiert eher in die Richtung Buch für Jungs. Kinderbuch ist Kinderbuch aber da es als Hauptfigur um Mina geht hätte ich alles etwas femininer erwartet. Ich wollte das nur sagen falls jemand auf der Suche nach einem Buch für einen Jungen ist. Zur Story Mina feiert ihren 11 Geburtstag und alles ihre Freunde werden ausgeladen. Dahinter steckt der schelmische Geist Julius, welcher statt der Gäste nun vor der Tür steht. Julius wurde aus dem Himmel geschmissen, wegen seines Karmakontos und nun braucht er Minas Unterstützung. Da trifft es sich gut, dass Geld aus der Klassenkasse entwendet wurde und nun gehen die beiden dem nach. Die Lösung des Falles finde ich kindgerecht (Buch ist ab 9 Jahren empfohlen), pädagogisch wertvoll und auch mit sozialkritischem Hintergrund auch sehr modern.
Es ist ein Kinderbuch mit spirituellem Charakter. Das finde ich gut hätte mir aber gerne mehr gewünscht, weil es hier nur wie ein Aufhänger wirkt. Ich frage mich wie Julius in den Himmel kam oder kommen konnte. Zu Lebzeiten war sein Karmakonto glaube nicht besser als zu Beginn des Buches. Vielleicht löst sich dies in den Folgebänden. „Gutes“ Karma ist allerdings Dharma. Demnach macht das Karmakonto und der Buchtitel als Karmajäger keinen Sinn und ist fachlich falsch. Es wird viel wert im Buch auf Smartphones, soziale Medien und insbesondere Whatsapp gelegt. Aufgrund des jüngeren Publikums finde ich dies kritisch und nicht notwendig für die Story. Ebenso wirken auch die Dialoge, Wortwahl und Aufmachung der Figuren bewusst cool, lässig, erwachsener… manchmal hätte ich mir wirklich gewünscht, dass sich diese am Riemen reißen. Es ist einfach zu gewollt und unterstellt den Kindern von heute bloße Hipster zu sein. Für mich hat es damit den Lesespaß gedrückt und vergebe daher 3 Sterne.