Was bedeutet Karma?

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Milena freut sich auf ihre Party, anlässlich ihres elften Geburtstages, als es kurz vor dem grossen Ereignis an der Türe schellt. Der fremde Junge der vor der Türe steht, heisst Julius und hat alle Gäste wieder ausgeladen. Nun verlangt er von Milena, dass sie ihm hilft Karmapunkte zu sammeln, damit er in den Himmel kommt. Doch was sind Karma Punkte? Und warum kann Milenas beste Freundin Isabel den Jungen nicht sehen?

Was sind Karmapunkte? Was ist Karma? So wie Milena ging es meiner kleinen Mitleserin auch. Ich denke nicht, dass neun oder zehnjährige das wissen können und müssen. Die Wissenslücke hat sich, auf verständlich erklärte Art und Weise, Seite 14 geschlossen. Da erklärt nämlich Julius Milena was Karma bedeutet.
Für die Zielgruppe empfinde ich die Geschichte als verständlich. Obwohl ja vieles leicht esoterisch angehaucht daher kommt. Humorvolle Szenen und witzige Dialoge lassen schmunzeln und begünstigen das Weiter - lesen - wollen.
Der Schreibstil ist aber auch zu witzig und immer wieder musste sogar ich, als Erwachsene, schmunzeln. Die Handlung ist vom Tempo her genau richtig. Es geschieht immer irgend etwas, ohne zu überfordern. Es wird sogar leicht gruselig, als ein Abstecher in ein Geisterhaus zur spukenden Anastasia beschrieben wird.
Originell finde ich, dass die Autorin, die Protagonistin nach ihrer Tochter benannt hat. Was die Widmung zu Beginn des Buches vermittelt. Allerdings wurde die Sache mit dem Namen nicht konsequent durch gezogen. Denn der Titel nennt die Protagonistin Mina, im Buch taucht jedoch meist der Name Milena auf. Bis Julius Milena damit droht, sie nur noch Mina zu nennen. Das kann bei jüngeren Lesern vielleicht zu Verwirrung führen.
Die Figuren mochten wir. Isabel, die beste Freundin von Milena, ist altklug und frech. Auf der Party, die im Chaos endet, ist Isabel federführend. Julius, der Geisterjunge, ist teilweise echt gemein und setzt die Gesundheit von anderen Kindern aufs Spiel. Ständig hat man den Eindruck, er schaut in erster Linie für seine Interessen, das Aufpolieren der Karmapunkte. Was ja auch dem Plot geschuldet ist.
Milena mochten wir sehr gerne, auch wenn sie leicht abhängig von ihrer Freundin Isabel schien. Die Dialoge zwischen Julius und Milena sind lebensecht und genau so, würden sich ein Mädchen und ein Junge in diesem Alter unterhalten, necken und zoffen.
Die Geschichte liest sich gut, ist klar und verständlich trotz des Themas und hat mir als Erwachsene, wie auch der zehnjährigen Mitleserin gut gefallen. "Mina und die Karma - Jäger" ist der erste Teil einer geplanten Reihe und in sich abgeschlossen. Der Schluss deutet jedoch ein weiteres Abenteuer an, auf das wir uns schon freuen.