Mind The Gap!

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lunamonique Avatar

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„Mind the Gap! – Wie ich London packte (oder London mich)“ ist der erste Band der London-Trilogie. Es folgen „Go for it! – Wie ich London die Schau stahl“ und „Make it big! – Wie ich London schaffte“. International bekannt wurde Emmy Abrahamson mit ihrem Roman „Widerspruch zwecklos oder Wie man eine polnische Mutter überlebt“.

London bedeutet für Filippa Karlsson ein großes Abenteuer. Kaum hat sie das Abitur in der Tasche macht sie sich auf den Weg in die pulsierende Großstadt. Schon das Zimmer ist eine Katastrophe. Es handelt sich eigentlich nur um eine Luftmatratze auf dem Fußboden. Im Bett daneben schläft die unternehmungslustige Louise, wenn sie nachts spät nach Hause kommt. Nicht das einzige Problem. Der Vermieter erweist sich als Psychopath. Der neue Job ist nicht gerade ein Traum und die Aufnahme an der renommierten Royal Drama School steht auch in den Sternen. Wird sich noch alles zum Guten wenden?

In „Mind the Gap!“ kämpft Filippa mit den Tücken der Großstadt und eines völlig unbekannten Lebens. Der Traum vom großem Glück steht von Anfang an auf Messers Schneide. London ist teuer. Das Geld wird knapp. Ein Job ist ohne Ausbildung und Erfahrung schwer zu finden. Die Achtzehnjährige begegnet Menschen, denen sie nicht über den Weg trauen kann. Ihre naive Art bringt sie in brenzlige Situationen. Mit viel Mut und Kampfgeist schafft sie es, sich aus prekären Lagen zu befreien. Glück im Unglück. Oft sind es auch Bekannte oder neue Freunde, die ihr helfen. Emmy Abrahamson erzählt die Geschichte auf erfrischend unterhaltsame Art. So Manches ist vorhersehbar. Filippa verliebt sich Hals über Kopf und schwebt auf Wolke 7. Ist Danny der Richtige? Die Achtzehnjährige erlebt ein ständiges Auf und Ab der Gefühle. Herrlich skurril sind die Zimmerbesichtigungen mit den unterschiedlichsten Mankos und Filippas tückenreiche Arbeitsstellen. Die einzelnen Charaktere kommen eher oberflächlich rüber. Überzeugend ist Louise. Ihre Suche nach einem reichen Mann, der ihr zu einer Aufenthaltserlaubnis verhilft, bringt Filippa an ihre Grenzen. Viele Situationen sind wie aus dem wirklichen Leben gegriffen. In einer fremden Stadt erwarten einen die unmöglichsten Stolpersteine. Nicht lässt sich vorausplanen. Es kommt alles anders als man denkt. Hinter allem Schlechten steckt aber auch etwas Gutes. Filippa lässt sich nicht beirren und geht weiter ihren Weg. Das daraus eine Trilogie geworden ist, leuchtet erst einmal nicht ein. Dazu braucht es mindestens noch den zweiten Band, um herauszufinden, ob die Geschichte weiter trägt. Filippa kommt zwar liebenswert rüber, ist aber keine besonders spannende Hauptfigur. Es sind ihre Erfahrungen, die den Unterhaltungswert ausmachen. Jeder junge Mensch träumt vom Reisen, möchte sich ausprobieren und seine Träume erfüllen. In der Hinsicht wird Filippa zum Vorbild. Denn sie hat den Schritt gewagt. Das Fremde hat seinen Reiz. Wird sich Filippa bald in London Zuhause fühlen?

Das Cover mit der London-Kulisse im Hintergrund und Filippa mit Sack und Pack als Hauptperson ist kreativ umgesetzt. Der Titel in unterschiedlichen Farben und großen Buchstaben setzt sich im Gedächtnis fest. Bei allen drei Bänden ist der Seriencharakter auf den ersten Blick sichtbar. Die Gestaltung lässt Humor durchblitzen und stimmt auf eine unterhaltsame Geschichte ein. Das Buch lässt sich gut in einem Rutsch durchlesen. Mit Filippas großer Liebe und ihrem großen Wunsch, an der Schauspielschule aufgenommen zu werden, baut sich auch Spannung auf. „Mind the Gap! – Wie ich London packte (oder London mich) ist für Jugendliche ab 14 Jahren gedacht und auch für Erwachsene ein locker leichtes Lesevergnügen.