Dynamisch, rasant - sehr spannend!

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Der dritte Krimi der Reihe um den Ermittler Fabian Risk des schwedischen Autors Stefan Ahnhem weckt schon im Prolog durch eine beeindruckende Wendung, die der Leser nicht erwartet, Spannung. Diese wird in allen weiteren folgenden Kapitel durchweg aufrechterhalten.

Dann geht es nahtlos weiter mit dem Spiel der Erwartungen des Lesers, denn im zweiten Kapitel erlebt man die Kripochefin Astrid Tuvesson in einer spektakulären Verfolgungsjagd, die darin mündet, dass das Auto, das sie verfolgt, im Wasser landet und sie um einen Alkoholtest gebeten wird. Ob ihre Verhalten dem Alkohol zuzuschreiben ist oder nicht, erfährt man noch nicht, da erst einmal ein Schwank hin zu einem anderen Handlungsstrang erfolgt.

Diese schnellen Wechsel von einem zum anderen Handlungsstrang sorgen dafür, dass die Spannung erhalten bleibt und zudem stetig steigt.

Der Pathologe, der die Leiche des im Wasser gelandeten Autos untersucht, stellt nämlich fest, dass sie seit einiger Zeit tot ist und tiefgekühlt wurde. Die Tiefkühltruhe ist ein Gegenstand, der eine zentrale Rolle in den Fällen spielt, da viele Opfer durch Eingesperrtsein in einer Tiefkühltruhe zu Tode kommen. Dazu passt auch der Titel Minus 18° gut.

Der Fall entwickelt sich also, wie man schon an der Vorgeschichte sehen kann, mit einer rasanten Dynamik, die auch vor den Ermittlern nicht haltmachen wird.

Selbstverständlich geht es neben dem Fall aber auch - wie in den vorherigen Krimis Ahnhems - weiter mit seinem Privatleben, denn auch die Beziehungen Fabians zu seiner Frau und zu seinem traumatisierten und unglücklichen Sohn nehmen weiterhin Raum ein und bilden zwei weitere Handlungsstränge. Noch einen Handlungsstrang bildet die Geschichte um die dänische Polizistin Dunja Hougaard.

Die Figuren werden authentisch gezeichnet, mit ihren Stärken und Schwächen, mit ihren Verfehlungen und Unsicherheiten.

Alle Handlungsstränge hängen irgendwie miteinander zusammen, wobei es bei manchen schneller offensichtlich wird als bei anderen, wo und wie sie mit den anderen in Verbindung stehen. Das wirkt sehr spannungssteigernd.

Die Komplexität der Konzeption der ganzen Krimireihe um Fabian Risk ist sehr groß, denn es gibt diverse Andeutungen in diesem Band, die möglicherweise den Grundstock für den nächsten Band bilden. Das ist natürlich einerseits etwas Postitives, weil man unbedingt weiterlesen will, weil sich dann ein ganzer roter Faden durch die Romane zieht, aber andererseits ist es natürlich auch etwas anstrengend, weil es ja erfahrungsgemäß lange dauert, bis ein neuer Band erscheint, und man dann im Prinzip schon wieder Details vergessen hat.