Packend von der ersten bis zur letzten Seite

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lunamonique Avatar

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„Minus 18 Grad“ ist Band 3 der Fabian Risk-Reihe von Autor Stefan Ahnhem. Nichts ist wie es scheint, und niemand kann sicher sein.

Kripochefin Astrid Tuvesson liefert sich mit einem Unbekannten, der ihren Seitenspiegel abgefahren hat, eine Verfolgungsjagd. Der Fremde fährt mit seinem Auto ins Hafenbecken und wird tot geborgen. Erst die Ergebnisse von Einar Greide aus der Rechtsmedizin lassen das Unglück in einem ganz anderen Licht erscheinen. Was ist wirklich geschehen?

Der Prolog baut eine beklemmende Atmosphäre auf und überrascht mit einer Wende. Ein gelungener und rätselhafter Einstieg. Was hat es mit der Einleitung „Das Schiff des Theseus“ auf sich? Die Geschichte beginnt mit einer unkonventionellen Kripochefin, die ein Alkoholproblem hat und eigentlich noch gar nicht einsatzbereit ist. Ihre Startschwierigkeiten mit einer viel zu vollen, unübersichtlichen Tasche und einer spontanen Problemlösung haben Unterhaltungswert. Dieser Krimi hebt sich von Anfang von der Masse ab. Schreib- und Erzählstil überzeugen auf ganzer Linie. Die Verfolgungsjagd sorgt für Spannung. Nicht nur Astrid Tuvesson hat ihre Probleme. Fabian Risk entgleitet seine Familie. Ist seine Ehe überhaupt noch zu retten? Gerät Sohn Theodor auf die schiefe Bahn? Sein neuester Fall mit dem Toten, der seltsame Rätsel aufgibt, verlangt ihm alles ab. Immer neue Charaktere tauchen in diesem Krimi auf. Es bleibt undurchsichtig, bis sich die Fäden langsam zusammenfügen und jedes Puzzlestein am richtigen Platz sitzt. Die Wahrheit ist ungeheuerlich. Der Täter scheint auf alles vorbereitet zu sein. Mehrere Handlungsstränge, eine weiteres Mosaik, das auf eine Eskalation hinausläuft. Dem Leser läuft es mehr als einmal kalt über den Rücken. Tempo und Spannung bleiben auf einem hohen Niveau, weil immer wieder etwas passiert, das alles ändert. Täuschungen und Irreführungen sind geschickt eingebaut. Manipulation und Machtmissbrauch, Polizistin Dunja Hougaards ehemaliger Vorgesetzter Kim Sleizner erweist sich als absolut fieses Ekelpaket, der weiterhin versucht, sie aus der Ferne fertigzumachen. Fesselndes wohin das Auge reicht. „Minus 18 Grad“ gibt Einblicke in die verschiedensten Abgründe und nimmt sich aktueller Themen an. Bis zum Schluss hält Autor Stefan Ahnhem Überraschungen parat. Es geht gruselig zu. Der Showdown ist raffiniert inszeniert und lässt mehr als einmal den Atem stocken. Am Ende wird mit einem Paukenschlag noch einmal ein As aus dem Ärmel gezogen.

Das Cover wirkt beklemmend und lässt erahnen, dass sich etwas Schlimmes anbahnt. Der Titel in effektvollem Blutrot weckt die Neugierde. „Minus 18 Grad“ packt den Leser von der ersten bis zur letzten Seite. Nichts lässt sich vorausahnen. Ein wahnsinnig guter Krimi, der in der ersten Liga spielt und sehr wenig Konkurrenz hat. Sehr empfehlenswert!