Düsterer Thriller

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mareike5533 Avatar

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Quentin Pecks Minus 22 Grad ist ein düsterer Thriller, der den Leser mit einer spannungsgeladenen Atmosphäre und einem komplexen Handlungsaufbau fesselt.

Der Roman lebt von seiner bedrückenden Stimmung. Schon zu Beginn fühlt man sich von der Kälte, die die Umgebung und die Ermittlungen durchzieht, fast selbst ergriffen. Die düstere Atmosphäre, die das ganze Buch durchzieht, passt perfekt zu dem schwierigen, komplexen Fall, mit dem Johannsen konfrontiert wird. Der Autor schafft es, ein Gefühl der Beklemmung zu vermitteln, das den Leser bis zur letzten Seite nicht loslässt.

Ein zentraler Aspekt des Buches ist, wie die verschiedenen Handlungsstränge langsam und Stück für Stück zusammengeführt werden. Zunächst wirken sie voneinander losgelöst, doch gegen Ende des Romans wird klar, wie geschickt der Autor die Puzzleteile zusammenfügt. Da sind zum einen die Ermittlungen von Johannsen, dann Laura, die nach ihrer Entführung in einem Käfig gefangen gehalten wird und Ariane, bei der man erst später die Zusammenhänge feststellt.

Trotz dieser Stärken bleibt Minus 22 Grad in einem Punkt etwas hinter den Erwartungen zurück: den Charakteren. Lukas Johannsen als Ermittler ist ein eher oberflächlicher Protagonist. Auch die Nebenfiguren wirken teils wenig ausformuliert und bleiben etwas blass. Die fehlende Tiefgründigkeit der Charaktere lässt es schwerfallen, eine wirkliche emotionale Verbindung zu ihnen aufzubauen, was die Leseerfahrung insgesamt etwas distanziert wirken lässt.

Dennoch bleibt das Buch ein fesselndes Leseerlebnis. Die flüssige Erzählweise und die geschickt aufgebauten Spannungskurven machen es zu einem gut lesbaren Thriller.