spannungsgeladener Anfang - vielversprechend

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amicorno Avatar

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Wie schafft es ein Autor, gleich zu Beginn, Spannung und den unbedingten Wunsch weiterlesen zu wollen zu erzeugen? Angie Kim schafft dies mit einem Bild: nämlich des in plötzliche Schieflage geratenen Diploms ihres Ehemanns Pak, das an der Wand hängt.
Es sind Kleinigkeiten, die den Leser sofort packen und für sich einnehmen. Pak hat seine Frau - angeblich nur für einen kurzen Moment - allein gelassen mit 6 Kindern, die in einer Scheune einem Sauerstoffzelt liegen. Die wenigen Handgriffe, die sie zu tun habe, schaffe sie mit links. Das Desaster kündigt sich jedoch bald an.

Ausgerechnet jetzt geben die für ein autistisches Kind wichtigen Batterien des Players den Geist auf (es wird unruhig, weil es seine Geschichte nicht zu Ende hören kann), und die Protagonistin fühlt sich gedrängt, in ihrem neben der Scheune liegenden Haus nach Batterien-Ersatz zu suchen, damit dieses Kind wieder zur Ruhe findet. Dies setzt scheinbar einen Prozess in Gang, der zur Katastrophe führt.
Nicht nur Zak scheint dabei eine wichtige Rolle zu spielen, sondern auch die Tochter, Mary. Beide tauchen nämlich wieder auf, als die Scheune bereits in Brand steht. ...

Das Buchcover sieht aus wie ein Zwischending: entweder Landkarte oder Lungenflügel? Oder vielleicht beides? Weiße, wie ein Sternenhimmel aussehende Punkte deuten eine Eruption an, einzelne rote Punkte könnten Orte bzw. Städte bedeuten, vielleicht jedoch auch Infektionsherde, sollte es das menschliche Organ darstellen. Man könnte sich ein weniger rätselhaftes Bild vorstellen. Möglicherweise sollte die Fantasie des zukünftigen Lesers entfacht werden. Kauft man eher, wenn das Cover rätselhaft erscheint?.....