Ein moderner und berührender who-done-it

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blintschik Avatar

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In Miracle Creek wird eine Frau verurteilt. Sie soll ein Feuer gelegt haben bei der eine Frau und ihr eigener autistischer Sohn ums Leben kamen. Doch die Beweise sind nicht eindeutig und die Bewohner scheinen alle ihre Geheimnisse zu haben.

Zuerst hatte ich mich gewundert, dass die Geschichte hauptsächlich aus der Gerichtsverhandlung besteht. Aber diese wurde so emotional und bildlich beschrieben mit Einschüben aus der Vergangenheit, dass mich das Buch nach nur wenigen Seiten gefesselt hat. Außerdem ist der Stil ein bisschen wie ein moderner who-done-it Roman, was das Buch wirklich spannend gemacht hat. Anders als die Klassiker, lernt man hier die Menschen jedoch viel intensiver kennen. Und mit intensiv meine ich wirklich, dass man nach und nach ungeschönt alle Geheimnisse der Personen kennenlernt, die sie sowohl sehr menschlich, als auch gleichzeitig sympathisch wie unsympathisch machen. Aber genaus das hat mich fasziniert. Es werden dadurch wichtige Themen angesprochen wie Elternschaft, Behinderungen, Auswanderung und vieles mehr. Aber auf eine teilweise schockierende Art.
Dazu weiß man einfach nicht was wirklich passiert ist und auch wenn man die Geschichte aus verschiedenen Sichten liest, so weiß man als Leser einfach nicht wer lügt und wer nicht. Ich konnte da wirklich gut mitraten und die Geschichte hat mich einfach nicht mehr losgelassen. Sowohl der Mordfall, als auch die Themen, haben mich zum Nachdenken gebracht.

Alles in allem ist dieses Buch wirklich gut. Die Hinweise wurden sehr übersichtlich daegestellt, sodass man als Leser wirklich gut mitdenken und -folgen kann. Die Personen sind dabei brutal real dargestellt und mich hat das Buch sowohl auf der emotionalen Ebene, als auch auf der Krimi/ Thrillerebene berührt und überzeugt. Sehr gut geschrieben!