Katz- und Maus- Spiel in einer US-Kleinstadt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
rosenfreund Avatar

Von

Mit sehr gekonnten Formulierungen zieht Angie Kim in ihrem Debüttriller „ Miracle Creek“ in ihren Bann. Hinzu kommen die zahlreichen Perspektivwechsel, welche immer mehr Geheimnisse, Verrat und Verletzungen offenbaren. Dabei wird die Spannung sehr gekonnt und mitreißend aufgebaut und bleibt bis zum Schluss erhalten. Wir erhalten detaillierte Informationen über die Lebensweisen und Charaktereigenschaften der verschiedenen Protagonisten.
Mit dem heiklen Thema des vermeidlichen Mordes an einem autistischen Jungen durch seine Mutter begibt sich Kim auf ein schwieriges Terrain, denn in der Kleinstadt „Miracle Creek“ geht eine Scheune, die zu Therapiezwecken eingesetzt wird in Flammen auf und Kitt, eine Mutter von 5 Kindern sowie Henry, ein achtjähriger autistischer Junge, werden dabei getötet.
Das Werk beginnt mit einer Gerichtsverhandlung, in der Elisabeth, Henrys Mutter, angeklagt wird, Brandstiftung begannen zu haben, um sich ihren schwierigen Sohnes zu entledigen, den sie zwar in jeglicher Hinsicht fördert und von morgens bis abends betreuen muss, jedoch manchmal, wenn sie überfordert ist ihm gegenüber Hass, Ungeduld und Scham empfindet.
Widersprüche und Verleumdungen durch diverse Personen während des Prozesses sind an der Tagesordnung, und es wird deutlich, dass jeder in Miracle Creek etwas zu verbergen hat. Viele Personen hätten nämlich tendenziell einen Grund für die schreckliche tat.
Ein mitreißender Gerichtsthriller, den ich ausnahmslos jedem empfehlen kann.