Kleine Lügen

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schokoflocke Avatar

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Die Hyperbare Oxygenierung (HBO ) ist nicht nur eine kontroverse Therapieform, sondern wegen Brand- und Explosiongefahr auch eine gfährliche. Und genau das passiert in Miracle Creek - ein Sauerstofftank fängt Feuer, die ganze Scheune brennt, ein 8-jähriger Junge und eine Mutter von 5 Kinder sterben, andere werden schwer verletzt. Eine furchtbare Tragödie...Ein Jahr später wird Elizabeth Ward, deren Sohn bei dem Brand gestorben ist, wegen Brandstifftung und Mord angeklagt.
Man merkt recht schnell, dass kaum jemand wirklich an der Wahrheit interessiert ist. Ja, der Schuldiger muss gefunden werden, Elizabeth passt da eigentlich perfekt, da sie mit ihren kranken Sohn überfordet war, viel wichtiger aber ist von eigenen Geheimnissen und Lügen abzulenken. Es geht dabei meistens um scheinbarunbedeutende Kleinigkeiten, aber jede auch so kleine Lüge führt zu einer anderen und das Netz wird immer dichter. Die Protagonisten lügen aber nicht nur im Gericht, viel interresanter fand ich wie sich die Eheleute gegenseitig belogen haben, auch in den "ehrlichen " Momenten, die großen Aussprachen haben sie weiter gelogen...Als endlich einer anfängt die Wahrheit zu sagen und die anderen ziehen mit, ist es in mancher Hinsicht schon zu spät...
Die Geschichte ist wirklich gut konstruiert und die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten. Die vielen Erzählperspektiven machen die Geschichte vielseitiger, genau wie die im Hintergrund angesprochenen Themen ( ein Leben als Einwanderer oder die Pvon chronisch kranken Kindern ). Die Auflösung des Falls ist vieleicht nicht ganz überraschend, aber auch nicht zu offensichtlich,da es nur eins von mehreren denkbaren Szenarios war. Eine wirklich gut gelungene Story mit hohen Unterhaltungswert, besonders bemerkenswert, dass sich hier um ein Debüt handelt.