Geschichten des Schmerzes und der Hoffnung

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lisaliestgern Avatar

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Ich bin aus einer anderen Generation und schaue auch nicht viel fern und hatte deshalb vorher noch nie von Michaela Coen gehört.
Misfits, so habe ich es verstanden, das sind Leute, die aus unterschiedlichen Gründen in die Gesellschaft nicht so richtig reinpassen.
Das Büchlein ist die Abschrift einer Rede, die Michaela Coen 2018 auf einer Konferenz in Edinburgh vor Medienverantwortlichen gehalten hat.
Sie erzählt hier sehr persönlich von ihrer Kindheit und Jugend in London und von ihren Erfahrungen im Medienbusiness als junge, schwarze Frau aus der unteren Schicht.
Die Medienbranche ist mir vollkommen fremd, und ich bin weder jung noch schwarz, trotzdem konnte ich Michaelas Geschichte nachvollziehen. Sie ist sehr spannend zu lesen. Und erstaunlich für mich war es, dass sie immer noch weiterkämpfen muss, auch wenn sie es nach außen hin "geschafft" hat. Über manche ihrer Schwierigkeiten hätte ich gerne mehr erfahren.
Die Metapher mit der Motte, die habe ich nicht ganz verstanden.
Der Begriff "Manifest" passt meiner Meinung nicht ganz, denn ich verstehe darunter eine Definition von bestimmten Zielen, die man einer größeren Menschenmenge darlegen will. Michaela Coens Buch ist aber eher eine Autobiographie.