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Das Buch „Misfits – ein Manifest“ von Michaela Coel, gefeierte und preisgekrönte Drehbuchautorin, Regisseurin, Produzentin und Schauspielerin, beinhaltet die aus dem Englischen übersetzte Rede der Autorin, die sie 2018 als Gastrednerin im Rahmen des Edinburgh International Television Festivals gehalten hat. Umrahmt wird der Redetext von einer Art literarischem Vor- und Nachwort, in dem Michaela Coel selbst etwas zum Schreibprozess im Vorfeld äußert sowie auch die Nachwirkung ihrer Rede thematisiert.

In dieser nun drei Jahre alten Rede verarbeitete Coel ihre oft schmerzhaften, schambelasteten Erfahrungen als schwarze Außenseiterin – von ihrer Kindheit und Jugend in einem Sozialbau in der Nähe der Royal Bank of Scotland bis hin zu ihren Erfolgen in der TV-Industrie. Beeinflusst von einem vielsagenden Traum während der Niederschrift ihrer Rede, widersteht sie der Versuchung, die Dinge allzu versöhnlich darzustellen. Sie möchte die TV-Industrie aufrütteln, damit sie ihr „Haus“, ihr starres System aus Normen, Standards und Dingen, die „eben einfach so sind“, in Ordnung bringt. Sie möchte durch ihr Beispiel andere Misfits ermutigen, Nein zu Dingen zu sagen, die in der Branche offenkundig schieflaufen. Coels Definition der Misfits gefällt mir gut, weil sie über BIPoCs und Transgender hinausgeht und alle einschließt, die wegen Andersartigkeit, welcher Art auch immer, schlimme Erfahrungen machen.

Fazit: Eine inspirierende Rede einer meinungsstarken, streitbaren und intelligenten Frau, die mutig Missstände der Medienbranche anprangert und dabei sehr persönliche Einblicke gewährt.