Lesenswerte Essays!

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Michaela Coel, erfolgreich als Drehbuchautorin und Schauspielerin in Großbritannien, durfte im Jahr 2018 vor einem Fachpublikum aus TV-Schaffenden die Key-Note halten, eine einstündige Rede, die sogenannte James Mac Taggert Lecture.
Genau diese Rede finden wir überarbeitet mit einem Vor- und Nachwort auf gut 120 Seiten in ihrem Buch „Misfits. Ein Manifest“.
In ihrer Rede führt sie uns in ihre persönliche Lebensgeschichte ein. Sie berührt und regt zum nachdenken an. Ihre Erfahrungen sind oft schmerzhaft und sie möchte mit dieser Rede die TV-Industrie aufrütteln, ihr „Haus“ in Ordnung zu bringen. Man sollte Dinge, die einfach so sind, näher betrachten und schauen, was man hier selbst verändern kann. Sie ermutigt zum „nein“ sagen, sich nicht unter Wert zu verkaufen und sich dadurch nicht selbst in eine Schublade zu stecken.
Unter „Misfits“ schließt Coel alle ein, die „von der Welt als anders angesehen werden“, ohne ein Netz von Sicherheiten.
Ich habe mir in diesem kurzen Büchlein wirklich viel markiert, habe oft einen anderen Blickwinkel erfahren dürfen und dadurch einen besseren Einblick bekommen.
Was ich nicht sehr passend finde ist der Begriff des Manifest, da es in meinen Augen eher eine Aneinanderreihung von persönliches Essays ist.
Des Weiteren finden wir auf mehreren Seiten großgedruckte und alleinstehende Zitate aus dem Werk, dies wirkt für mich eher wie eine Verlängerung des Buches und erscheint mit deswegen als unnötig, meine für mich wichtigsten Zitate finde ich auch, ohne dass sie mir vorgegeben werden.
Wenn ihr eine Stunde Zeit habt, dann hört euch die Rede von Michaela Coel an, ob ihr sie nun in dieser Form lest, oder euch auf YouTube anschaut bleibt natürlich euch überlassen, es lohnt sich allemal.

Übersetzerin Dominique Haensell