Mutmacher

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milena Avatar

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Die Britin Michaela Coel teilt mit ihren Leser:innen die Erfahrungen der Ausgrenzung und des Außenseitertums, das sie als Kind ghanaischer Eltern in einem eher prekären Stadtteil vom Londoner Osten erfahren hat. Das im Untertitel als Manifest eingeordnete kleine Büchlein fußt auf einer Rede, die die Autorin gehalten hat. Das Buch ist wirklich schön gestaltet und gut geschrieben. Ich habe es trotz Weihnachtsrummel in einem Rutsch durchgelesen, was aber nicht heißen soll, dass es kein zweites Lesen verdient hätte. Die Autorin hat Recht, Recht und noch einmal Recht. Leser:innen, die sich für das Buch interessieren, werden zu keiner anderen Lösung kommen. Die Frage, die sich stellt: Was bleibt nach einem großartigen Bekenntnis dazu, dass die Autorin, in allem was sie sagt, unsere Zustimmung als Leser:innen hat? S. 106: "Warum stellen wir Misftis auf Podeste, kündigen sie als neureiche Erfolge an, während sie auf knarzenden Leitern balancieren, ohne echte Chancen auf sozialen Aufstieg? (...) Was ich tun kann, ist meine Erfahrungen transparent zu machen, denn Transparenz hilft."