Starkes Werk

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julia.mh Avatar

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Michaela Coel kannte ich bereits aus ihrer erfolgreichen britischen Fernsehserie Chewing Gum und war sehr gespannt auf das Buch. Mit ihrer unvergleichlichen Art schaffte sie ein kurzweiliges Manifest für alle Außenseiter (engl. Misfits). Mit ihrem Debut als Autorin schaffte sie einen absoluten Volltreffer, denn das Thema ist so aktuell wie nie.
Michaela Coel beschreibt im Buch in kurzen, aber prägnanten Episoden ihre Kindheit im sozialen Brennpunkt, ihre Jugend, die von psychischen Problemen, latenten Beleidigungen und Sexismus begleitet wurde. Ihr Erfolg, die Aufnahme an einer renommierten Schauspielschule, ist ebenfalls von Schatten geprägt. Sie fühlt sich auch unter gleichgesinnten anders, denn im Gegensatz zu ihren Mitstreiterinnen kommt sie nicht aus einem wohlhabenden Haus.
Am lautesten wird ihre Kritik an der Medienbranche, die ihr zwar zu Erfolg und Anerkennung verholfen hat, jedoch viel Mißstände aufweist. Coel berichtet von eigenen Erfahrungen mit Produzenten, von Rassismus und Sexismus. Der Tiefpunkt war ihre Vergewaltigung auf einer AfterShow-Party nachdem sie mit KO-Tropfen betäubt wurde.
Michaela Coel schaffte mit ihrem Buch ein lautes und selbstbewusstes Werk, in dem sie trotz allem sich weigert sich selbst als Opfer zu sehen. Sie motiviert alle Misfits ihr eigenes Leben zu leben und das zu tun, was sich für sie am besten anfühlt.