Was unterscheidet unbeliebte Motten von beliebten Schmetterlingen?

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leonie2106 Avatar

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Das Cover hat Stil, ist aber unscheinbar im Vergleich zu dem gewaltigen Inhalt. So besteht Coels Manifest aus vielen Gegensätzen, unter anderem sehr viel Input und Information auf sehr wenigen Seiten. Sehr lange Gedanken im Nachgang zu einem eher kurzen Werk.

Den Meinungen einiger anderer Rezensenten, dass MISFITS zu kurz sei, kann ich nicht zustimmen. Für mein Empfinden hat der Vortrag genau die richtige Länge, denn das ist es, kein Roman, sondern ein informativer Vortrag.

"Ist es wichtig, dass Stimmen, die daran gewöhnt sind, unterbrochen zu werden, wenigstens einmal die Erfahrung machen, etwas ohne Unterbrechung zu schreiben?" (MISFITS, S. 71)

Meine Antwort dazu ist ja. Ich habe angefangen das Werk zu lesen und es erst wieder weggelegt, als ich auf der letzten Seite angekommen war. Auch wenn ich mit der Einleitung und der Beschreibung eines sehr wirren Traumes zunächst nichts anfangen konnte, hat Michaela Coel mich mit ihrem Vortrag total aus den Socken gehauen. Sie spricht unangenehme Themen an: Mobbing, Ausgrenzung, Rassismus, Sexismus, etc. Aber sie kritisiert nicht nur die anderen, sondern auch sich selbst. Die Lösung, bzw. ein Lösungsansatz: Transparenz. Und diese versucht sie auf beeindruckende Weise durchzuziehen.

Meiner Meinung nach ein sehr wichtiger Gedankenansatz von einer großartigen Frau, den ich jedem zum Lesen nahe legen werde.