Süß, aber auch ausbaufähig
Im Jahr 2024 habe ich einige neue deutschsprachige Autoren im New Adult-Genre entdeckt und offenbar geht das auch 2025 so weiter. So habe ich meine erste Begegnung mit Laura Willud gehabt, deren Figuren in „Mismatch“ von Rebecca Veil und Max Hoffmann gelesen werden.
Nachdem ich bei Emily Alves und „You Are My Hurricane” zuletzt American Football hatte, geht es bei Willud nun zum Basketball, was ich in diesem Genere doch bislang eher selten zu lesen bekommen habe, dabei ist „One Tree Hill“ als meine erste Lieblingsserie (außerhalb von Kinderformaten) eng mit Basketball verknüpft. Dementsprechend ging es ein wenig zurück zu den Wurzeln. Insgesamt würde ich aber beispielsweise im Vergleich zu Alves sagen, dass der Anteil zum Sport hier nicht so dominant war. Dabei waren die Voraussetzungen durch Austin und Joyce sehr hoch, denn beide leben für den Sport. Er als Spieler, sie als Sportjournalistin. Aber ich habe doch wahrgenommen, dass es eher um eine andere Ebene ging, die für mich auch gut funktioniert haben, weil Austin auf der einen Seite eine sehr sensible und aufmerksame Persönlichkeit ist und weil auf der anderen Seite Joyce als lautere Figur dennoch im Umgang mit ihm so sanft und verständnisvoll ist, sodass die beiden für mich menschlich hervorragend funktioniert haben. Für mich wurde das in der Hörbuch-Version durch Veil und Hoffmann auch echt gut aufgegriffen, weil man die intensiven Gefühle der Figuren füreinander stets greifen konnte.
Da wir mit Joshua, Joyces Bruder, noch eine weitere Figur haben, die Basketball spielt, ist mir im Vergleich doch stark aufgefallen, dass er und Austin sehr unterschiedlich zu dem Sport stehen. Während Joshua alles auf die Spielkarte Sport setzt und dementsprechend fast schon eine krankhafte Besessenheit entstehen lässt, ist Austin angesichts des lange zurück gehaltenen Geheimnisses ganz anders dazu eingestellt. Er hat deutlich gelernt, dass Basketball nicht alles ist und dementsprechend ist seine Ausstrahlung. In dem Sinne ging es zwischen Austin und Joyce auch weniger um Basketball. Wenn sie dann aber auf ihren Bruder traf, da hat man am ehesten die Liebe für den Sport gemerkt, aber es ist eindeutig kein Schwerpunkt, zumal auch bei Joyces Leidenschaft zu merken ist, dass es nicht nur um Basketball geht. Sie hat so eine ausgeprägte Neugier, will immer was Neues lernen und sie hat dann auch eine Art, diese Informationen aufzuarbeiten, indem sie sie niederschreibt. Diese Art würde sie aber zu allen Themensektoren prägen, das war deutlich zu merken.
Mir ist auch klar, dass Joyces Journalisten-Ader rüberkommen sollte, aber ich fand es gerade in der ersten Hälfte doch auch irritierend, wie sie sich in Austins Vergangenheit eingebissen hat. Die ganze Art von Austin hat demonstriert, dass er nicht aus Flirterei sich mit Infos zurückgehalten hat, sondern dass seine Gedanken dazu tiefer und verletzlicher sind. Deswegen fand ich Joyces Art da zunächst deplatziert. Es hat zwar zu lustigen Momenten geführt, wie beispielsweise beim Trinkspiel, aber sie konnte echt kaum locker lassen. Daher war ich fast froh, als Austins Vergangenheit bekannt war, weil dann genau das zum Tragen kam, was ich weiter oben beschrieben habe. Vielleicht war aber auch das Geheimnis etwas zu überdramatisiert. Auch wenn es sicherlich kein schönes Erlebnis für ein Team ist, aber die Folgen wirkten doch etwas unrealistisch. Damit will ich unterm Strich sagen, dass ich Willuds Stärken als Autorin schon sehe, dass ich aber auch die Tendenz sehe, dass sie noch zu sehr auf Klassiker zugreift, um die Handlung am Laufen zu halten. Dabei gibt es genug dramatische Wendungen, die sich viel natürlicher anfühlen können. Aber damit hat sie eindeutig Wachstumspotenzial.
Fazit: Ich habe „Mismatch“ gerne gehört, würde aber insgesamt sagen, dass es noch viel Ausbaupotenzial gibt. Während die Figurenzeichnung an sich sehr sympathisch ist und auch das Miteinander einfach nur süß-ehrlich rüberkommt, so würde die Handlung mehr natürliche Dramatik vertragen. Denn bei so bodenständigen Figuren muss es nicht wie eine Daily Soap wirken.
Nachdem ich bei Emily Alves und „You Are My Hurricane” zuletzt American Football hatte, geht es bei Willud nun zum Basketball, was ich in diesem Genere doch bislang eher selten zu lesen bekommen habe, dabei ist „One Tree Hill“ als meine erste Lieblingsserie (außerhalb von Kinderformaten) eng mit Basketball verknüpft. Dementsprechend ging es ein wenig zurück zu den Wurzeln. Insgesamt würde ich aber beispielsweise im Vergleich zu Alves sagen, dass der Anteil zum Sport hier nicht so dominant war. Dabei waren die Voraussetzungen durch Austin und Joyce sehr hoch, denn beide leben für den Sport. Er als Spieler, sie als Sportjournalistin. Aber ich habe doch wahrgenommen, dass es eher um eine andere Ebene ging, die für mich auch gut funktioniert haben, weil Austin auf der einen Seite eine sehr sensible und aufmerksame Persönlichkeit ist und weil auf der anderen Seite Joyce als lautere Figur dennoch im Umgang mit ihm so sanft und verständnisvoll ist, sodass die beiden für mich menschlich hervorragend funktioniert haben. Für mich wurde das in der Hörbuch-Version durch Veil und Hoffmann auch echt gut aufgegriffen, weil man die intensiven Gefühle der Figuren füreinander stets greifen konnte.
Da wir mit Joshua, Joyces Bruder, noch eine weitere Figur haben, die Basketball spielt, ist mir im Vergleich doch stark aufgefallen, dass er und Austin sehr unterschiedlich zu dem Sport stehen. Während Joshua alles auf die Spielkarte Sport setzt und dementsprechend fast schon eine krankhafte Besessenheit entstehen lässt, ist Austin angesichts des lange zurück gehaltenen Geheimnisses ganz anders dazu eingestellt. Er hat deutlich gelernt, dass Basketball nicht alles ist und dementsprechend ist seine Ausstrahlung. In dem Sinne ging es zwischen Austin und Joyce auch weniger um Basketball. Wenn sie dann aber auf ihren Bruder traf, da hat man am ehesten die Liebe für den Sport gemerkt, aber es ist eindeutig kein Schwerpunkt, zumal auch bei Joyces Leidenschaft zu merken ist, dass es nicht nur um Basketball geht. Sie hat so eine ausgeprägte Neugier, will immer was Neues lernen und sie hat dann auch eine Art, diese Informationen aufzuarbeiten, indem sie sie niederschreibt. Diese Art würde sie aber zu allen Themensektoren prägen, das war deutlich zu merken.
Mir ist auch klar, dass Joyces Journalisten-Ader rüberkommen sollte, aber ich fand es gerade in der ersten Hälfte doch auch irritierend, wie sie sich in Austins Vergangenheit eingebissen hat. Die ganze Art von Austin hat demonstriert, dass er nicht aus Flirterei sich mit Infos zurückgehalten hat, sondern dass seine Gedanken dazu tiefer und verletzlicher sind. Deswegen fand ich Joyces Art da zunächst deplatziert. Es hat zwar zu lustigen Momenten geführt, wie beispielsweise beim Trinkspiel, aber sie konnte echt kaum locker lassen. Daher war ich fast froh, als Austins Vergangenheit bekannt war, weil dann genau das zum Tragen kam, was ich weiter oben beschrieben habe. Vielleicht war aber auch das Geheimnis etwas zu überdramatisiert. Auch wenn es sicherlich kein schönes Erlebnis für ein Team ist, aber die Folgen wirkten doch etwas unrealistisch. Damit will ich unterm Strich sagen, dass ich Willuds Stärken als Autorin schon sehe, dass ich aber auch die Tendenz sehe, dass sie noch zu sehr auf Klassiker zugreift, um die Handlung am Laufen zu halten. Dabei gibt es genug dramatische Wendungen, die sich viel natürlicher anfühlen können. Aber damit hat sie eindeutig Wachstumspotenzial.
Fazit: Ich habe „Mismatch“ gerne gehört, würde aber insgesamt sagen, dass es noch viel Ausbaupotenzial gibt. Während die Figurenzeichnung an sich sehr sympathisch ist und auch das Miteinander einfach nur süß-ehrlich rüberkommt, so würde die Handlung mehr natürliche Dramatik vertragen. Denn bei so bodenständigen Figuren muss es nicht wie eine Daily Soap wirken.