Ungewöhnlich, originell und vielversprechend

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medsidestories Avatar

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Zuerst muss ich über dieses wunderschöne Buchcover schreiben! Es sieht spannend, fantasiereich und exotisch aus und ist sicherlich ein Schmuckstück in jedem Buchregal. Das Cover hat mich auch in erster Linie für "Miss Bensons Reise" begeistern können, der Klappentext hat mich dann neugierig gemacht und die Leseprobe konnte mich schließlich dazu überzeugen, das Buch lesen zu wollen.

Die Sprache fand ich außergewöhnlich und sehr bildlreich. Die originellen Metaphern passen indirekt zu dem sonderbaren Paar, das Enid und Margery gemeinsam abgeben. ("Sie hielt ein Fangnetz wie einen überdimensionierten Lutscher.")
Margery mit ihrem großen Kindheitstrauma und dieser fast schon obsessiven Sehnsucht den goldenen Käfer zu finden und Enid, mit ihrer vordergründigen Redseligkeit, hinter der sich doch so einige Geheimnisse zu verbergen scheinen.
Während mir die scheinbar naive Enid gleich sympathisch war, muss ich mit Margery erst noch warm werden. Gleichzeitig ist sie aber auch ein interessanter Charakter, wie man ihn nur selten als Protagonist in einem Buch liest. Durch ihre fehlende Emotionalität fühlt man sich als Leser von ihr im ersten Moment genauso zurückgestoßen wie ihre Mitmenschen sich wohl fühlen dürften. Die Episode aus ihrer Kindheit lässt darauf schließen, dass sich noch deutlich mehr hinter ihrer Fassade versteckt.
Die Leseprobe wirft viele Fragen auf. Was hat es mit Enids Ehemann und mit ihrer Vergangenheit auf sich? Was steckt im roten Handkoffer? Und warum hat sie nachts in der Kabine geweint?
Außerdem bin ich gespannt, ob die Lüge, sie sei eine renommierte Forscherin vom National History Museum, Margery irgendwann einholen wird und natürlich, ob es diesen ominösen Käfer überhaupt gibt!

Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ich "Miss Bensons Reise" für Vorablesen rezensieren dürfte!