Absolut filmreif!!!

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mike nelson Avatar

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Ich war zunächst ziemlich skeptisch, als ich mich auf das Buch eingelassen habe - ließ das Buchcover doch eine etwas kitschig anmutende Selbstfindungsexpedition zweier ungleicher Frauen in exotischer Landschaft erwarten. Und ich muss sagen - ich habe mich sehr getäuscht; von Seite zu Seite hat mich die Geschichte und der Schreibstil (die Übersetzung) mehr und mehr gepackt. Ich konnte gar nicht anders, trotz fortgeschrittener Uhrzeit und großer Müdigkeit, als das Buch noch heute in den frühen Morgenstunden zuende zu bringen. Die Story bitte ich einfach dem Klappentext zu entnehmen. Natürlich entwickeln sich die beiden zunächst sehr gegensätzlichen Protagonistinnen im Verlauf ihres Abenteuers - der Suche nach dem Goldenen Käfer auf der Insel Neukaledonien; ich verrate nicht zuviel, wenn ich sage, dass am Ende aus Abneigung Liebe geworden ist - beide haben das gemeinsame Abenteuer für sich nutzen können an der Andersartigkeit des anderen selbst zu wachsen. Beide haben natürlich Ihre Vorgeschichte und ihre Geheimnisse, die sich nach und nach offenbaren. Es gibt Abenteuer, Humor, Dramatik, Tragik, Geburt und Tod - und auch die düstere Bedrohung, die auch uns zuweilen an den Fersen klebt (hier in Form gegossen in der Person eines traumatisch hochbelasteten Kriegsveteranen, der den beiden Frauen auf ihrer Expedition heimlich folgt). Die Geschichte hat alles an Unwägbarkeiten und Möglichkeiten, was das Leben zu bieten hat - wohl deshalb ist 'Miss Bensons Reise' ein hochemotionales Buch, welches man nur schwer aus der Hand legen kann! Und es macht Mut, sich auf das im Leben zu besinnen, was einem wirklich wichtig ist. Sehr nett auch die Idee der Autorin am Schluss: Ein Interview mit den Protaginistinnen der Geschichte zum Buch, bzw. zu ihrer Geschichte. Absolute Leseempfehlung. Ist das jetzt Literatur? Egal - eine filmreife Geschichte ist es auf jeden Fall!