Eine wunderbare Frauenfreundschaft

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Margery Benson war 10 Jahre alt, als ihr Vater ihr ein Buch zeigte, in dem es unglaubliche Geschöpfe auf der Welt gab, die noch keiner gefunden hatte. Margery verliebte sich sofort in das Abbild eines goldenen Käfers von Neukaledonien. Sie hatte Pläne geschmiedet nach dem Käfer zu suchen, doch irgendwann hatte sie damit aufgehört. Im Jahr 1950 mit fast siebenundvierzig wurde ihr erschreckend klar, dass sie zur Witzfigur der Schule, an der sie arbeitete, geworden war. Dadurch wachgerüttelt, gab sie am nächsten Tage eine Anzeige in der Zeitung auf, in der sie eine französisch sprechende Begleitung für die Expedition ans andere Ende der Welt suchte. Dieses Mal würde sie sich nicht abhalten lassen.

Durch unerwartete Umstände entscheidet sich Margery für die am wenigsten qualifizierteste Begleitung. Enid Pretty ist genau das Gegenteil von Margery. Enid ist jung, zierlich, extravagant, liebt schrille Farben und spricht unaufhörlich. Sie lebt in einer Welt, in der sie das tut, was sie muss und hat keine Probleme Regeln zu brechen ganz im Gegensatz zu Margery. Beide mussten in ihrem Leben bereits Probleme bewältigen, aber nun müssen sie gemeinsam einen Weg gehen. Sie überwinden Gefahren, Hindernisse, die ihnen im Weg stehen und lernen von einander, so dass sich Stück für Stück zwischen den beiden eine wunderbare Frauenfreundschaft entwickelt. Man muss beide außergewöhnlichen Charaktere lieben.

Der ganze Roman liest sich flüssig, spannend und interessant mit einem besonderen Humor gewürzt. Joyce Rachel jongliert mit den Worten. Es gibt wunderbare Satzperlen, bei denen ich mit lesen aufhörte, um sie noch einmal zu genießen.
Die Autorin hat mich mit einem außergewöhnlichen Roman beschenkt, den ich gern weiterempfehlen möchte.