Gegensätze ziehen sich an

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"London 1950: Margery Benson lebt ein einsames Leben. Als sie eines Tages in ihrem Job als Lehrerin gedemütigt wird, fasst sie einen Entschluss: Jetzt oder nie. Von ihrem Vater hat sie die Liebe zur Naturkunde und Insekten geerbt; ihr großer Traum ist es immer gewesen, einen goldenen Käfer zu finden, den sie einst zusammen in einem Buch gesehen haben. Margery kratzt ihre Ersparnisse zusammen und rüstet sich aus für ihre Expedition nach Neukaledonien." (Klappentext)
Margery weiß genau, dass sie mit ihren 47 Jahren und ihrem Hüftleiden diese Reise nicht alleine wird bewältigen können. Über Umwege gerät sie an die junge Enid Blyton, die so ganz anders ist als sie, aber ebenfalls eine tiefgründige Berufung und ein Geheimnis in sich trägt. Dies herauszufinden und sich dem Leben neu zu stellen, kann Margery nur gelingen, wenn sie den Mut aufbringt, sich aus ihrer Komfortzone zu befreien...

Rachel Joyce erschafft in ihrem neuen Roman mit britischem Humor skurrile Charaktere, die dem Leser durch die bildhafte Sprache sehr nahe kommen. Auf der spannenden, teilweise surrealen sowie todtraurigen Abenteuerreise erleben die beiden Frauen in ihrer von Gegensätzen geprägten Freundschaft gemeinsam eine Charakterentwicklung. Die tragende Mission ist dabei die gegenseitige Unterstützung bei der Befreiung von äußeren und inneren Ketten, um die jeweiligen Berufungen umsetzen zu können. Dies ist ein schwieriges Unterfangen, erfordert Liebe zum Leben, Reflexion sowie körperliche und seelische Grenzgänge, die durch unerwartete Wendungen immer wieder neu herausgefordert werden.

"Es passiert so leicht, dass man sein Leben mit Dingen verbringt, für die man kein bisschen brennt." (Rachel Joyce)
Aber es ist nie zu spät für niemanden auf dieser Welt, daran etwas zu ändern, genau das zeigt dieser wundervolle Roman.