Keineswegs ein 0815 Roman

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
lielo99 Avatar

Von

„Miss Bensons Reise“ führt den Leser bis nach Neukaledonien. Zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, reisen gemeinsam von Großbritannien bis ans andere Ende der Welt. Magery Benson träumt seit vielen Jahren von einer Expedition auf der kleinen Insel. Dort soll nämlich ein goldener Käfer leben, der bisher noch nicht entdeckt wurde. Begleitet wird sie von einer jungen Frau namens Enid Pretty, die so gar nicht den Vorstellungen Magerys entspricht. Aber was soll sie machen? Kein anderer Bewerber wollte sich mit ihr auf Abenteuerreise begeben.

Das Buch „Miss Bensons Reise“ beginnt im Jahr 1950. Zu der Zeit waren die beiden Weltkriege für viele Menschen noch präsent und das gilt in erster Linie für den Zweiten Weltkrieg. Es gab nicht genug Lebensmittel und viele Häuser waren zerstört. Das ist aber nicht der Grund für die Weltreise der beiden Frauen. Magery erfüllt sich damit einen Herzenswunsch und springt dabei über ihren Schatten. Und Enid hat ebenfalls so ein verborgenes Sehnen, was sie aber erst später ihrer Begleitung offenbart. Beide scheinen nur auf den ersten Blick so verschieden zu sein. Dass es gar nicht so ist, wird mit der Zeit immer deutlicher.

Der Roman war so ganz anders als die Lektüre, welche ich sonst zur Hand nehme. Er ist mit viel Humor geschrieben und ich habe herzhaft gelacht. Der tiefe Sinn stellt sich erst nach einer Weile heraus. Wie weit geht jemand, der seinen Traum leben möchte? Welche Gefahren und Rückschläge nimmt er in Kauf und was bedeutet Freundschaft tatsächlich? Die Beantwortung der letzten Frage gab dann für mich den Ausschlag, das Buch mit fünf Sternen zu bewerten. Das hat Rachel Joyce nämlich meiner Meinung nach perfekt dargestellt. Aber auch die Historie der Insel erörtert Frau Joyce hervorragend. Ein beeindruckendes Werk und jetzt werde ich auch den ersten Roman der Autorin sehr bald lesen.