Geschichten, die ich sonst nicht erfahre

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jenniferbihr Avatar

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Mir fällt immer wieder auf, wie homogen die Geschichten sind, die ich lese: Meistens spielt die Handlung in England, Amerika oder Deutschland. Meistens sind es hübsche, junge Menschen, die Dinge erleben und mit ähnlichen Problemen fertig werden müssen. Meistens ähneln sich sogar die Charaktere der Figuren (!).

Das wird langweilig, gerade weil es so viel mehr zu erleben und erfahren gibt, das ich mir nicht mal vorstellen kann. Deswegen hat mich "Miss Kim" schnell überzeugt.

Nicht nur spielt die Handlung in einem anderen Land (Süd Korea), sondern auch die Umstände der Handlung sind mir fremd, da ich mit anderen Geschlechterrollen, Werten und Lebenszielen aufgewachsen bin. In diesem Buch sollen verschiedene Kurzgeschichten präsentiert werden, die auch Probleme thematisieren, die ich trotzdem aus meinem eigenen Leben kenne: Darunter Weiblichkeit, Altwerden und Cybermobbing. Doch ist es die fremde Kultur mit der fremden Lebensrealität, was diese Geschichten so wertvoll machen wird.

Die Handlung wird dabei von einem angenehmen Schreibstil unterstützt: Beim Lesen hatte ich wirklich das Gefühl, meiner Oma zuzuhören, die über etwas berichtet. Geschehnisse flossen mit Erklärungen des Stammbaums flüssig ineinander, ohne den roten Faden zu verlieren. Dabei hat der Lesefluss einen angenehmen Rhythmus, der mündlichen Erzählungen ähnelt.
Ich bin wirklich gespannt auf das Buch!