Akte des Widerstands

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holidaygolightly Avatar

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In acht Kurzgeschichten gewährt Cho Nam-Joo Einblicke in das Leben ganz unterschiedlicher Frauen in Südkorea. Wie schon in ihrem Roman „Kim Jiyoung, geboren 1982“ stehen die Ungleichheit und alltäglichen Ungerechtigkeiten, mit denen sich Frauen konfrontiert sehen, im Mittelpunkt der Betrachtung. Die Gesellschaftskritik erscheint nun aber deutlich feiner, wenngleich nicht weniger treffend. Auch sprachlich konnten mich die Kurzgeschichten mehr überzeugen. Mit großartiger Beobachtungsgabe, Einfühlungsvermögen und erzählerischer Kraft skizziert die Autorin die Figuren in all ihren Facetten. Trotz des ungeschönten Blicks auf die Missstände machen die kleinen, und manchmal auch großen, Akte des Widerstands Mut und lassen durchaus Raum für Optimismus. Eine empfehlenswerte Kurzgeschichtensammlung, in der „Weggelaufen“, „Lieber Hyunnam“ und „Die Nacht der Polarlichter“ meine Lieblingsepisoden waren.