Neue Form - Gewohnte Qualität!

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Wie gewohnt hat der KiWi-Verlag bei der Haptik und dem Design nichts anbrennen lassen und das neue Werk der koreanischen Bestseller-Autorin strahlt in wunderschönem Coverumschlag.

Aufbauend auf ihrem Weltbesser erzählt Cho Nam-Joo wieder von Frauengeschichten aus Südkorea. Doch hier steckt auch schon der gewaltige Unterschied zu ihrem ersten deutschen Erfolg. "Miss Kim weiß Bescheid" sind Erzählungen, die sie in gewohnt treffsicherer pointierter Sprache erzählt. Allerdings fehlen mir die lang erzählten Geschichten und Verstrickungen. Im Vergleich zu ihrem Roman "Kim Jiyoung, geboren 1982", der eine koreanische Frauenbiografie begleitete, gewinnt man hier kurze Einblicke in verschiedene Schicksale, die, jedes für sich, bemerkbar sind, dennoch fiel es mir schwer, eine Beziehung zu den Protagonistinnen aufzubauen. Trotz allem, sind ihre Anekdoten und Hinweise auf immer noch aktuelle Missstände treffsicher beschrieben, wobei Ihre Sprache kurzweilig bleibt und die Abschnitte ihrer eigenen Biografie als Frau in der südkoreanischen Kultur das Buch trotzdem zu einem Lesevergnügen gemacht haben. Gerade das immer wieder auftauchende Thema Frauen im Studium und Berufsstart, was ein sehr wichtiges Thema zu sein scheint und nicht jedem ermöglicht wird, wenn man den Weg aber einschlägt, viel erwartet wird, beeindruckt mich jedes Mal wieder!

Für alle, die auf Erzählbände und fremde Kulturen stehen, ist das Buch genau das richtige! Für alle Fans von langen und im Detail erzählten Büchern ist dieser Band auch richtig, um sich mit der Rolle von Frauen im nicht europäisch geprägten Umfeld auseinanderzusetzen!