Erzählerisch hervorragend und inhaltlich wertvoll

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yezz Avatar

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Was ich an Cho Nam-Joos Werken schätze, ist nicht nur die wunderbare Weise, wie sie sich ausdrückt. Es ist die erzählerische, mitunter recht subtil eingestreute Gesellschaftskritik. Diese ruhige Art, diese zu schildern und die Fähigkeit, Bilder im Kopf entstehen zu lassen. In allen Kurzgeschichten hatte ich das Gefühl, dabei zu sein, obwohl ihre Schreibweise niemals besonders dramatisch ist. Bei ihr liegt in der Ruhe die Kraft ihrer Worte.

In den 8 Kurzgeschichten dieses Buches lernt man Frauen unterschiedlicher Lebensphasen, Alters und auch des sozialen Status kennen. Ihre Geschichten sind melancholisch, traurig, aufbauend, amüsant, erschütternd, hoffnungsvoll und noch so vieles mehr. Einige Male durfte man schmunzeln, andere Male war man beklommen. In jeder dieser Kurzgeschichten, die im Schnitt ca. 70 Seiten lang waren, haben auf die ein oder andere Weise berührt. Die Figuren wurden gut rübergebracht. So blieben die Geschichten lebendig und im Kopf präsent.

Insgesamt war dieses Buch sehr kurzweilig und hat beim Lesen Spaß gemacht. Auch wenn bekannt ist, dass Cho Nam-Joos Werke gesellschaftskritisch sind (und auch nicht nur auf die koreanische Gesellschaft passt), passiert dies hier auf eine sehr angenehme und subtile Art und Weise. Es ist nicht anklagend in irgendeiner Art und Weise. So kann können sich alle, die dieses Buch zur Hand nehmen, daraus mitnehmen, was sie für wichtig erachten.