Funktioniert nicht ganz so gut

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julemaus94 Avatar

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Ihr Debut war letztes Jahr wohl in aller Munde und ein durchschlagender Erfolg. Cho Nam-Joo bot einen unheimlich interessanten Einblick in die Gesellschaftsstrukturen eines sehr verschlossenen Landes und legte dabei den Fokus auf die weibliche Hälfte der Bevölkerung.

Mit ihrem neuen Buch knüpft sie direkt an ihr erstes Buch an, erzählt diesmal aber acht unabhängige Geschichten. Man erhält Einblicke in acht verschiedene Leben, einer davon betrachtet die Autorin nach dem Erfolg ihres Buches.

Dabei legt sie verschiedene Gesellschaftsprobleme offen, die alle in Zusammenhang mit der Ungleichbehandlung von Mann und Frau stehen.
Es gelingt ihr, wie schon bei ihrem Vorgänger, meisterhaft mit wenigen Worten unheimlich viel auszudrücken.

Allerdings funktioniert die koreanische Zurückhaltung in Verbindung mit den knappen Texten der Kurzgeschichten nicht ganz so gut wie als Roman. Zu viel bleibt ungesagt oder wirkt nicht prägnant genug. Das Wichtigste wird transportiert, aber der einschlagende Effekt, den man erwartet oder sich zumindest erhofft hat, kommt nciht ganz zur Geltung.