Ich weiß jetzt auch Bescheid

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Nach “Kim Jiyoung, geboren 1982” war ich gespannt, was Cho Nam-Joo noch zu bieten hat. Und ich war nicht enttäuscht! Mit einem etwas trockenen, aber zur Thematik passenden Schreibstil erzählt die Autorin authentische Geschichten aus der Sicht von koreanischen Frauen. Dabei wird jede Altersgruppe inkludiert - von der jungen Schülerin bis hin zu der Seniorin.

Die Geschichten thematisieren aktuelle Aspekte des weiblichen Lebens, welche teilweise ziemlich heavy sein können - es geht unter anderem um Sexismus, patriarchale Strukturen oder toxische Beziehungen. Dabei ist es besonders spannend, aus einer westlichen Perspektive auf den Sexismus in Südkorea zu blicken. Das ist gar nicht so viel anders als bei uns - beispielsweise wird Care-Arbeit auch in Deutschland vor allem von Frauen ausgeübt. Dennoch ist die Bevorzugung der Männer in der koreanischen Gesellschaft bei weitem nicht so subtil wie bei uns.

Meine liebsten Geschichten waren “Lieber Hyunnam” - eine Geschichte, in der sich eine Frau nach jahrelanger toxischer Beziehung von ihrem Freund trennt, “Erste Liebe im Jahr 2020”, weil ich mittlerweile nostalgische Gedanken an die Coronazeit habe und die Geschichte mit den Polarlichtern, die uns zeigte, dass man auch noch im Alter seine Träume erfüllen kann.

Summa summarum hat mir das Buch sehr gut gefallen!