Ich weiß nicht.

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medsidestories Avatar

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Oft tue ich mir beim Bewerten von Kurzgeschichtensammlungen sehr schwer. Im Fall von "Miss Kim weiß Bescheid" ist das ähnlich. Ich weiß nicht so recht, wie ich ein übergeordnetes Fazit für das Buch ziehen soll. Ursprünglich bin ich davon ausgegangen, dass die Miss Kims in den Geschichten der Autorin alle aus ein und der selben Familie stammen. Dem scheint aber nicht so zu sein, oder falls es so ist, dann sind mir die Familienbande beim Lesen jedenfalls nicht bewusst geworden. Meiner Meinung nach tragen all diese Frauen unabhängig voneinander den gleichen Namen, sicher bin ich mir jedoch nicht. Überhaupt sind manche der Geschichten etwas undurchsichtig für mich geblieben, und die agierenden Charaktere eher blass. Ganz besonders aufgefallen ist mir das bei der titelgebenden Story "Miss Kim weiß Bescheid." Da habe ich ziemlich schnell den Überblick verloren.
Andererseits haben mir ein paar der Kurzgeschichten sehr gut zu fallen. Besonders hervorheben möchte ich die erste Geschichte, in der es um die Beziehung von Schwestern am Ende ihres Lebens geht. Und eine weitere Geschichte, in der zwei ältere Koreanerinnen nach Kanada reisen um die Polarlichter zu sehen. Letztere ist mein Favorit. Das war wirklich großartig und facettenreich erzählt. Auffällig ist, dass bei beiden Geschichten Seniorinnen im Zentrum des Geschehens stehen.
Man merkt definitiv, dass es der Autorin ein Anliegen ist, den Lesenden Einblicke in ganz alltägliche Lebenswelten von koreanischen Frauen zu gewähren. Ich habe in diesem Sinne viel über das Land und die Gesellschaft dort mitnehmen können.

Fazit:
Ich bin hin- und hergerissen, wie ich das Buch nun finden soll. Es hat starke Momente, und dann verliert es sich auch immer wieder in Themen, die ich nie richtig zu- oder einordnen konnte. Letztendlich haben bei mir vor allem die Polarlichter einen bleibenden Eindruck hinterlassen.