Interessante, etwas ungewohnte Storys

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route66 Avatar

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„Miss Kim weiß Bescheid“ ist keine Fortsetzung von „Kim Jiyoung, geboren 1982“ (immerhin sind es ja jetzt auch Kurzgeschichten), aber es erinnert ganz oft an den Roman. Das liegt natürlich einerseits daran, dass auch diese Geschichten in Korea spielen und mir das als Leser im Vergleich zu anderen Kulturen, von denen ich Bücher lese, relativ fremd ist. Aber andererseits liegt es auch daran, dass es um Frauenschicksale geht.
Mir haben die Kurzgeschichten ganz gut gefallen. Sie sind gut zu lesen, man kann sich in die Protagonisten eindenken, politische Probleme in Korea werden in einer Art angesprochen, dass ich sie, als europäischer Leser, auch ohne Probleme verstehe. Trotzdem waren die Geschichten für mich nicht so besonders, dass davon viel hängen bleiben wird. Es war interessant sie zu lesen, aber wirklich aufgefallen, im Sinne von, aus dem Raster des Üblichen rausgefallen, sind sie für mich nicht. Trotz des Kulturunterschiedes.
Wer sich bis jetzt noch nie mit koreanischer Literatur beschäftigt hat, findet hier einen guten Einstieg und ein interessantes Thema. Nachdem ich aber „Kim Jiyoung, geboren 1982“ schon gelesen habe, ist mir dieses Frauenthema zu viel. Das kommt momentan in fast jedem neuen Buch vor und da setzt bei mir die Ermüdung ein.
Fazit: Ein gutes Buch zum Einstieg in die koreanische Literatur, gut, um es einmal zu lesen, aber nichts, was ich nach dem ersten Lesen noch mal in die Hand nehmen würde.