Plädoyer für mehr weibliche Selbstbestimmung

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Miss Kim weiß Bescheid

Es sind die Frauen, die sich den Kindern widmen. Es sind die Frauen, die sich den Alten widmen. Und es sind die Frauen, denen jegliche Anerkennung verweigert und jeder berufliche Weg erschwert wird.

Cho Nam-Joo behandelt in acht Erzählungen die Biografien acht unterschiedlicher Mädchen und Frauen, die aufgrund ihres Geschlechts zum Scheitern verurteilt sind und trotzdem ihren persönlichen Kampf gegen die sozialen Ungerechtigkeiten Koreas fortsetzen. So weigert sich die stellvertretende Schulleiterin nicht nur, ihren Enkel zu betreuen, sondern begeht mit der innerfamiliären Verweigerung einen gesellschaftlichen Tabubruch. Sie bricht aus. Aus Konventionen und Erwartungen.
Sie ist nur ein Beispiel des feministischen Widerstands. Denn mit ihren leisen und fast schon sachlich geschilderten Geschichten zeigt die Autorin Auswege aus den Zwängen eines frauen- und mütterfeindlichen Koreas auf.

Cho Nam-Joo ist eine Revolutionärin. Sie deckt auf, transportiert und ruft zum Protest auf. Dies gelingt ihr ganz ohne erhobene Faust und Parolen. Dafür benötigt sie nur ihre Stimme, die in ruhigen Tönen der Welt die Situation von Frauen in Korea nahebringt. Das Wichtigste, was wir daraus lernen: Wir haben viele Gemeinsamkeiten.