Tolle, einfühlsame Geschichten

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Die Kurzgeschichten in "Miss Kim weiß Bescheid" übertreffen in meinen Augen sogar das vorige Werk der Autorin "Kim Jiyoung, geboren 1982". Zwar geht es hier weniger um eine harte, feministische Abhandlung mit der Gesellschaft, gleichzeitig können sich die Geschichten so freier und unbelasteter entfalten, während der Blick auf die Geschlechterprobleme der koreanischen Gesellschaft natürlich oft durchschimmert.

Die Figuren die Cho zeichnet sind vielschichtig und handeln nachvollziehbar. Durch ihre Augen wird es ermöglicht viele Aspekte dieser uns oft fremden Kultur zur durchblicken. Der Reibepunkt zwischen sozialen Erwartungen und dem Individuum ist auch hier erneut der eigentlich Protagonist.

Der Schreibstil ist - wie bei asiatischen Romanen oft der Fall - kühl und minimalistisch, was jedoch den Lesefluss angenehm gstestaltet.

Der einzige Malus für mich war, dass einige der Geschichte recht abrupt enden und nicht immer ein befriedigendes Ende bereithalten. Das betrifft ca. 3 der 8 Geschichten.