Macht süchtig

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Ein Fall, bei dem ein Kind verschwindet, während die Eltern im Hotelrestaurant sind... kam mir irgendwie bekannt vor. Na klar, Maddie McCann. Inspiration? Keine Ahnung, aber bei mir ging sofort das Kopfkino los, die (An-)Spannung stieg und ich wollte unbedingt wissen, was mit dem "Missing Boy" geschehen ist.

Das Buch lebt sehr von seinen stark skizzierten Charakteren. Man leidet mit Ted Conkaffey mit, als er direkt am Anfang schon wieder hoch dramatisch, wenn auch mit einer gewissenn Slapstick Einlage, festgenommen wird. Den Mann trifft es aber auch hart: eine Gans ist an Aspergillose erkrant, seine leibliche Tochter kommt für einige Zeit zu ihm, und das Stigma einer falschen Verdächtigung hängt immer noch an ihm - kein Wunder also, dass er ein nervliches Wrack ist. Dann gibt es noch Amanda, seine schrille Co-Ermittlerin, die durch einen tödlichen Unfall ebenfalls zu einer sozialen Aussätzigen wurde. Zwei Misfits, die aber als Ermittler-Team wie Topf auf Deckel passen, und die ich als Leserin die ganze Zeit anfeuern wollte.

Witzige Dialoge mit trockenem Humor, wie schon gesagt tolle Charaktere, und Spannung, die sich im Laufe des Buches steigert. Mein erster Candice Fox Thriller hat mich überzeugt, und da schon ein neuer Handlungsstrang angedeutet wird, warte ich schon mal gespannt auf den nächsten Teil. Das Ermittlerteam macht wirklich süchtig.