Aufbruch in ein neues Leben

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polly1000 Avatar

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Ein Artisten-Paar, das verzweifelt versucht, nach Westdeutschland zu kommen und dabei viele dramatische Hürden überwinden muss und es durch einiger fast unglaublicher Zufälle und Glück schafft. Und das nicht nur einmal. Alles ist immer und jederzeit hochdramatisch, aber dank der unerschütterlichen Liebe des Paares, die auch immer wieder hervorgehoben wird, wendet sich alles zum Guten. Wahre Glückskinder.
Wer die Tatsachenromane von Hera Lind kennt, weiß, dass man mit einer gehörigen Portion Melodramatik und einem leicht schnulzigen Schreibstil rechnen muss. Das nimmt man aber gerne in Kauf, da die Hintergrundgeschichte immer sehr interessant ist, und einem die Seiten nur so durch die Finger fliegen. Dieses Mal ist es etwas zu viel des Guten. Allein das Adjektiv „lieb“ wird wie ein Salzstreuer benutzt. Sätze wie „Ich schaue in das liebe Gesicht meiner tapferen kleinen Mutter“ kommen anfangs auf jeder Seite vor. Die Flucht ins kapitalistische Ausland ist interessant zu lesen, aber insgesamt hätte der Roman sprachlich besser umgesetzt werden können. Manchmal kam es mir vor, als ob ich phasenweise ein Kinderbuch lese.