Eine tiefe Verbundenheit

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sonnenschein2016 Avatar

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Mit großen Erwartungen ging ich an das Buch heran mit einer großen Neugierde, die die Leseprobe hervorgerufen hatte.

Das Buch beginnt im Jahre 1945 und Dietmar, genannt Dieto ist 4 Jahre alt. Der Leser taucht tief ein in die Welt der Familie und man erlebt das Grauen des Krieges hautnah mit, welches die Autorin sehr authentisch beschrieben hat.
Ich musste oftmals das gelesene sacken lassen und eine Pause einlegen- besonders als der Mutter und der Schwester so wehgetan wurde.
Und auch, wenn die Autorin diese Zeitepoche so gut und authentisch dargestellt hat, haben mir in manchen Erzählungen dennoch einfach die Tiefe und die Emotionen gefehlt.
Das kam später nochmals gut zum Vorschein, als eine wichtige Person wieder in ihr Leben tritt.


Erst im Jahre 1953 lernten sich Dieto und „Jo“hanna kennen. Und erst dann beginnt eigentlich der eigentlich Teil, der im Klappentext beschrieben wird. Ein erstes Aufeinandertreffen mit einer Magie- die sich zu der großen Liebe entwickelt.
Die tiefe Verbundenheit zwischen den beiden, wurde sehr gut von der Autorin dargestellt und mit ihren Worten wiedergespiegelt.

Das Leben in der damaligen DDR hat sich sofort auf mich farblich übertragen und hat mich echt mitgezogen. Wem konnte man trauen? Wer war gut und wer nicht? Die starken Einschränkungen der Menschen- und die spätere Flucht der beiden- das hat mich echt voll gepackt. Hier kam den beiden die Artistenkarriere zu gute, die ihnen das ermöglicht hat.

Die Charaktere wurden von der Autorin gut dargestellt.
Am meisten beeindruckt hat mich die Mama von Dieto. So eine starke Persönlichkeit, mit einem Mut und einer Stärke…ich musste dabei immer an meine Uroma und Oma denken- denen es ähnlich gegangen ist.

Aber auch Jo fand ich total toll. Sie war eine sehr kluge und weise Persönlichkeit hat ihren Blick für Dieto nie vergessen, auch wenn dieser mal einen Fehler gemacht hat.
Und auch Dieto, der auf ein sehr bewegtes Leben zurückblickt, war mir sehr sympathisch.


Das Nachwort der Autorin und die Zeilen von Dieter Kretzschmar haben mich auch sehr bewegt. Seine Worte, das man den Frauen der damaligen Zeit unbedingt eine Stimme geben muss und sie nicht vergessen darf treffen einfach den Nagel auf den Kopf.
Aber auch seine Flucht, die gewagt und risikoreich war- stand für viele weitere Fluchtversuche von Mitmenschen, die nicht so viel Glück dabei hatten. Auch das darf nicht in Vergessenheit geraten.
Die Freiheit und die freie Entfaltung von uns allen- ist so wertvoll und kostbar, und ist auch in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich.

Und dennoch konnte mich das gelesene nicht 100% forttragen.
Mir haben in manchen Abschnitten einfach die Emotionen gefehlt, bzw. diese haben sich nicht auf mich übertragen.



Fazit:


Ein sehr lesenwertes Buch über ein bewegtes Leben und gegen das Vergessen. Auch wenn mir ein wenig die Emotionen gefehlt habe vergebe ich 4 Sterne