Großes geschichtliches Potenzial, das ernüchternd umgesetzt wurde

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inspilirio Avatar

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Die Geschichte von Hera Lind ist nach einer wahren Begebenheit erzählt worden. Allein solche Aufmachungen interessieren mich immer sehr.

Der Roman startet mitten im 2. Weltkrieg in Dresden und beschreibt die Bombardierungen sowie die Nachkriegszeit dort. Es werden der Hauptprotagonist Dieter Kretschmar (4 Jahre alt, genannt Dieto), seine Mutter und die Geschwister in diesem Kriegs-Szenario begleitet; welche Widrigkeiten die Familie erdulden muss und wie sie ums Überleben kämpft. Leider werden die Umstände in solch einer sprachlichen Nüchternheit geschildert, die für die gewaltsamen Szenen, den Krieg, Vergewaltigungen, Tod und Elend einfach nur unpassend erscheinen. Dies nimmt dem Roman so viel Potenzial, da solch bewegende Themen anspruchslos und mit vielen Verniedlichungen geschildert werden.

Leider musste ich das Buch nach der Hälfte abbrechen, da vor allem auch Dieters Naivität im Umgang mit bestimmten Dingen nicht von mir nachvollzogen werden konnte und so zusätzlich Glaubwürdigkeit der Geschichte verloren ging. Sehr schade.