Bildreich, symbolträchtig

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
lesemöwe Avatar

Von

Was für ein unglaublich gewaltiger Titel - "Mit der Faust in die Welt schlagen" - und ich denke, dass er viel von dem enthält und enthüllt, worum es inhaltlich in der Geschichte um die beiden Bruder Philipp und Tobi, die in einem kleinen Ort in Sachsen leben, geht: Wut, Gewalt, Unkontrolliertheit, Brutalität.....

Auch wenn man von der eigentlichen Geschichte, die im Klappentext beschrieben wird, am Anfang der Leseprobe noch weit entfernt ist, wird das, was der Ausgangspunkt für alles zu sein scheint, schon ganz am Anfang deutlich.

Die beiden Brüder leben in einer Welt, die grau und trist und trotz des Hausbaus der Familie (eigentlich ja ein Symbol für Fortschritt) wenig hoffnungsvoll wirkt: "Das Feld sah aus wie ein schwarzes Loch. Der Trichter eines Vulkans.
Eingang und Ausgang zum Inneren der Welt." (Seite 11) / "Es war dunkel in den Räumen und kalt. Schutt in den Ecken und Staub in der Luft." (Seite 19).

Die Symbolik des Vulkans scheint auch schon eine vorausdeutende Symbolik zu haben: Irgendetwas brodelt und wird irgendwann explodieren.

Sicher lässt einen die Lektüre des Romans nicht mit einem positiven Geühl zurück. Aber das muss ein Buch auch nicht. Ich denke aber, dass es aufrüttelt, einen wach macht für die Dinge, die sich zurzeit in Deutschland abspielen - in einer bildreichen, symbolträchtigen Sprache.