Fokus auf die sogenannten Abgehängten

Die Leseprobe zoomt den Leser richtigggehend in das Leben der Familie Zschornack hinein, die zu Beginn des Buches ein Haus baut, 11 Jahre nach der Wende. Das Bewusstsein, dass man nicht im Westen, sondern im Osten ist, sowie die Erinnerung an die Wende, nie gehaltene Versprechungen und anhaltende Enttäuschungen schimmern subtil durch jede Zeile. Der Roman atmet richtiggehend Geschichte und schon die ersten Beschreibungen des Lebens in dieser abgehängten Region gehen unter die Haut. Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Buch etwas mit seinen Lesern macht - im besten Fall wirbt es für Verständnis und kann Brücken schlagen und Probleme auf eine Art und Weise veranschaulichen, wie nüchterne Nachrichtensendungen es nicht schaffen. Ich habe die Hoffnung, dass das ein sehr gutes, wichtiges und zeitgemäßes Buch ist - wenn auch kein Bequemes.