Nichts Neues im Osten

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
marielle Avatar

Von

Mit Büchern welche die Nachwendezeit beschreiben ist es ja immer so eine Sache. Meist spricht es nur die an, die selbst in dieser Zeit aufgewachsen sind und aus dem Osten kamen, das alles also selbst erlebt haben und nachempfinden können bzw. denen alles mehr oder weniger vertraut vorkommt, was hier beschrieben wird und dabei viele Erinnerungen an die eigene Kindheit und Jugend geweckt werden.
Jüngere oder Leute aus dem Westen dürften, selbst wenn sie ein gewisses Interesse für dieses Thema aufbringen kaum verstehen oder nachempfinden können was das Wegfallen und Zusammenbrechen eines Jobs, einer Region, des ganzen Landes, der Ideologie und der Werte mit denen man aufgewachsen oder durch die man jahrelang geprägt wurde wirklich bedeutet hat.
Auf der einen Seite möchte man fast 20 Jahre danach nicht ständig daran erinnert werden und man meint, es ist bereits genug darüber geschrieben und erzählt worden.
Auf der anderen Seite entspricht diese Zeit aber einem gewissen Trend, der sich z.b. in den Büchern von Clemens Meyer jenseits aller Ostalgie eine kleine literarische Nische geschaffen hat.
Auch in diesem Buch werden die kleinen Menschen und Wendeverlierer mit ihren persönlichen Schicksalen sehr glaubwürdig geschildert. Man darf aber auch nicht vergessen, das der Zusammenbruch der DDR für viele ein besseres Leben gebracht hat, auch wenn die Versprechen der blühenden Landschaften lange Jahre gebraucht haben um in Erfüllung zu gehen.