Tristesse nach dem Mauerfall

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evaczyk Avatar

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Es geht aufwärts, so könnte man denken nach der ersten Seite dieses Buches. Die ehemalige DDR-Familie in der Zeit nach dem Mauerfall, die einst im typischen Plattenbaublock lebte. Jetzt, wo das zweite Kind da ist, wird am eigenen Haus gebaut. Klingt doch nach Erfolg, oder? Doch eine gewisse Tristesse durchzieht gleich das erste Kapitel. Die Arbeit von einst gibt es nicht mehr, VEB war einmal, es herrscht Verunsicherung, Stagnation, nicht jeder schafft den Anschluss an die neue Arbeitswelt. Das ist die Welt, in die die beiden Brüder hineinwachsen, Anfang des Jahrtausends. Wie werden sie wohl sein, wenn der Text die Gegenwart erreicht? Der Klappentext verspricht ein hochaktuelles Buch zur Befindlichkeit im Osten. Ob das eingehalten wird, lässt sich nach 16 Seiten Leseprobe noch nicht sagen, doch der lakonische, nüchterne Stil der Erzählung gefällt mir. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.