Ein intensives Buch

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tänja_radi Avatar

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Dieser Roman verbindet eine autofiktionale Geschichte mit Gedichten von Mascha Kaléko.

Zunächst muss ich sagen, dass ich der Autorin sehr dankbar bin, dass sie mich auf die Dichterin aufmerksam gemacht hat. Ihre Gedichte sind wunderbar. Und bei meiner Recherche habe ich herausgefunden, dass sie die einzige bekannte weibliche Dichterin der "neuen Sachlichkeit" ist. Mindestens zwei Gründe also, Kaléko kennen zu müssen.

Die Geschichte ist schonungslos. Mich hat sie bereits im ersten Viertel zum Weinen gebracht. Lorenz beschreibt die Kindheit der Protagonistin im Heim so authentisch, dass sie mich im tiefsten Herzen berührt hat. Wenn das autobiographisch ist, möchte ich Lorenz sehr lange und sehr fest in den Arm nehmen. So etwas sollte keinem Kind geschehen.

Auch nach der Zeit im Heim nimmt die Geschichte keine positive Wendung. Ich hatte zum Ende des Mittelteils einen kleinen Durchhänger, weil ich das Gefühl bekam, es beginnt sich im Kreis zu drehen. Das war aber nur ein kurzer Moment, bis das Buch zum Ende hin wieder an Drive gewinnt. Die ganze Zeit über blieb ich im Sog der Geschichte.

Der Roman hat insgesamt einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen und hallt nach.