Rückblick auf ein schweres Leben

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buecher_mit_chris Avatar

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Es ist Mascha Kaleko, die Lieblingsdichterin von Elisa, der ICH-Erzählerin, mit der sie im Himmel Kaffee trinken möchte.
39- jährig blickt sie auf ihr schweres Leben zurück. Die Eltern trennen sich, sie muss sich entscheiden und bleibt bei der Mutter, verliert ihre Liebe, wird kopfmäßig von ihr verlassen und verzehrt sich nach ihr. "Sie konnte mal so gut lieben", doch die Mutter hat das Lieben verlernt. Sie gibt ihre Tochter in eine Jugendeinrichtung und Elisa stürzt ab.
Schließlich landet sie schon in ihrer frühen Jugend auf der Straße. Immer auf der Suche nach Liebe, erlebt sie Höhen und Tiefen, doch die Tiefen überwiegen. Die Folge, ständige Selbstverletzungen und ein Leben am Limit.
Und dies alles erzählt sie Mascha Kaleko, bereits verstorben, die ein ähnlich schweres Leben zu ertragen hatte.
In diesem Rückblickenden Monolog versteht sie einiges besser, was in ihrem Leben passiert ist und schlussendlich hat sie ihren sicheren Hafen gefunden.
"Unglaublich, wie viel Gegenwart man aushalten muss, bis sie Erinnerung wird."
Jedes Kapitel beginnt mit einem Gedicht, der von ihr verehrten Mascha Kalenko. Und wie froh bin ich darüber, da mir diese Dichterin nicht bekannt war und ich ihre Gedichte großartig finde.
Die Sprache ist poetisch, die Erzählerin ist nahe, man leidet mit, obwohl es ihr gelingt, ohne Weinerlichkeit zu schreiben.
Zwei großartige Poetinnen in einem Werk vereint!
Nebenbei bemerkt finde ich Cover und Titel so gelungen, und was ich mit der Erzählerin gemeinsam habe: "Es gibt keinen einzelnen Tag in meinem Leben, an dem ich nicht lese."