Verzweifelter Schrei nach Liebe
Sarah Lorenz lässt in ihrem Romandebüt 'Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken' die neununddreißigjährige Elisa ihr Leben Revue passieren. Bücher gaben Elisa seit frühester Kindheit Halt. Sie waren ihre Begleiter selbst dann noch als sie bereits ganz nach unten im sozialen Leben abgerutscht war. Mascha Kaléko, die große Dichterin der Gebrauchspoesie und ganz nebenbei auch meine Lieblingsdichterin, vermochte es, der Protagonistin das Herz zu öffnen. Maschas Gedichte stehen thematisch, exzellent ausgewählt, am Beginn eines Kapitels und Elisa erzählt einfach drauf los, stellt Fragen, zieht Vergleiche. Sie berichtet schonungslos ehrlich, welche Wege sie beschritten hat, um der Kälte ihres Daseins zu entfliehen, auf der Suche nach Liebe sich schutzlos und ahnungslos einer Welt hingegeben hat, in der sie als Persönlichkeit nie eine Chance hatte. Die Geschichte folgt keiner chronologischen Reihenfolge, sondern eher Gedankensplittern, liefert ein berührendes Gesamtbild, welches man mit einer humanistischen Gesellschaft nicht im Zusammenhang sehen mag.
Ich gebe diesem Roman, der lebendig geschrieben ist sehr gern meine Leseempfehlung, weise aber darauf hin, dass es sich hier um keine leichte Kost handelt, weil auch von emotionaler und körperlicher Gewalt berichtet wird.
Ich gebe diesem Roman, der lebendig geschrieben ist sehr gern meine Leseempfehlung, weise aber darauf hin, dass es sich hier um keine leichte Kost handelt, weil auch von emotionaler und körperlicher Gewalt berichtet wird.