Ein schönes Märchen

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raschke64 Avatar

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Harvey ist gerade in der 1. Klasse, als ihre Eltern bei einem Unfall sterben. Es gibt nur einen Onkel. Zu ihm würde Wanda, die Bearbeiterin vom Sozialamt, das Mädchen gern geben. Doch Jason hat eine kriminelle Vergangenheit mit Drogen, Schlägereien und Gefängnisaufenthalt...

Für mich war das Buch am Ende ein schönes modernes Märchen. Es war wunderbar lesbar und ich hätte es wohl in einer Nacht durchgelesen, wenn ich nicht an die Arbeit und die Müdigkeit am nächsten Tag gedacht hätte. Erzählt wird alles in Rückblenden und es ist interessant, die Entwicklung von Jason zu verfolgen, auch die von Harvey, doch die ist eher typisch für ein Kind, während Jason anders ist. Interessant ist auch, wie unterschiedlich die Erinnerungen von beiden an die gemeinsam verbrachte Zeit und die einzelnen Erlebnisse sind. Man lernt viel über Familie, Freundschaft, Hilfe, Entscheidungen, Veränderungen. Den Punktabzug gibt es von mir für die unrealistische Ausgangssituation. In wohl keinem Land mit einem funktionierenden System zum Schutz der Kinder hätte Jason seine Nichte zur Betreuung bekommen bei seiner Vergangenheit und das wäre mir auch verständlich gewesen. Und das Ende war dann leider auch etwas überzogen. Wie gesagt ein modernes Märchen. Aber so gut geschrieben, dass ich dafür auf jeden Fall eine Leseempfehlung ausspreche.