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hurmelchen Avatar

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Nach der Lektüre von Simon van Booys Roman "Die Illusion des Getrenntseins" konnte ich mich vor Begeisterung kaum halten - das ist leider bei van Booys neuem Werk komplett anders...
Simon van Booy erzählt die Geschichte von Harvey, die mit sechs Jahren zur Waise wird, als ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen.
Ihr einziger Verwandter ist der ältere Bruder ihres Vaters, Jason, welcher ein Raufbold und Hitzkopf ist (aber natürlich mit einem goldenen Herzen ausgestattet und Opfer seines trunksüchtigen Vaters), der so gar nicht geeignet erscheint, ein Kind großzuziehen.
Was folgt, ist die sentimentale Erzählung, wie aus einer gequälten Seele ein guter Vater wird, und wie sich zwei Außenseiter zu einer Familie zusammenraufen.
Das ist weder neu, oder irgendwie aufregend, noch besonders gut erzählt.
Das Hin- und Herspringen zwischen verschiedenen Handlungs - und Zeitebenen, nervt dabei gewaltig.
Es ist im Übrigen eine arg strapazierte Masche etlicher Autoren, ihre Romane derart von hinten nach vorne zu erzählen. In den meisten Fällen macht diese Dramaturgie die Erzählung nicht besser.
So auch im vorliegenden Fall. Ein Klischee jagt das Nächste und während des Lesens stellte ich mir die verzweifelte Frage, wo nur van Booys Talent für Poesie geblieben ist?
Es kann nur so sein:
Aliens haben Simon van Booy entführt und an seiner Stelle diesen Roman geschrieben...
Na ja, oder so ähnlich!