Dieses Mal nur Mittelmaß
Michael Tsokos‘ Thriller aus den Reihen Paul Herzfeld, Fred Abel und Rocco Eberhardt/Justus Jarmer zeichnen sich aus durch Kurzweiligkeit, komprimierte Kapitel und einen Erzählstil, der Handlung und Spannung förmlich vor sich hertreibt. Der 2. Band der Reihe um Rechtsmedizinerin Sabine Yao liegt jetzt mit „Mit kaltem Kalkül“ vor, und meine Erwartungen waren entsprechend hoch. Eine gewisse Enttäuschung möchte ich aber vorab nicht verhehlen. Doch der Reihe nach: Plot der Geschichte ist die Entführung des achtjährigen Yasser und das zeitgleiche Auffinden der Leiche des kleinen Oleg, der vor vier Jahren spurlos verschwand. Zunächst aber rücken andere Fälle in den Blick. Die rabiate Erstürmung einer leider falschen Wohnung durch ein Spezialeinsatzkommando, der vermeintliche Selbstmord eines gelähmten ehemaligen Polizeipräsidenten, zwei bizarr entstellte Tote, die im Wald an einem Gestell hängen. Ich frage mich, ob der Verlag eigentlich die Seitenzahl eines Buches vorgibt. Mir scheint, dass diese drei Fälle als Lückenfüller herhalten müssen, denn ihre Spuren verlaufen unerwartet im Sand. Gleichzeitig bieten zumindest die letzten beiden Ereignisse Gelegenheit, detaillierte Schilderungen aus der Pathologie unterzubringen (Zartbesaitete, aufgepasst!).
Mit dem permanent als jordanischen Ex-Geheimdienstler bezeichneten Khalaf rückt dann ein Mann mit eigenwilligen Methoden in den Fokus um die Suche nach dem verschwundenen Yasser. Warum Khalaf und nicht die zuständigen Behörden? Nun, das Kind und seine Mutter sind in der Neuköllner High-Deck-Siedlung nicht offiziell gemeldet und leben auch ansonsten unter dem Radar. Den Ermittlungen Khalafs widmet sich der Autor nunmehr ausgiebig und nicht ohne Längen. Man hat den Eindruck, über jede angezündete Zigarette und jeden Schluck aufgebrühten Kaffees des Jordaniers informiert zu werden. Oder um es anders zu sagen: Alles zieht sich wie Kaugummi, und das ist für Tsokos äußerst ungewöhnlich. Sabine Yaos Schwester Mailin, mit ihrer Tragik des Lebens in Band eins eingeführt, erscheint nur als dekorativer Beifang und beschränkt auf ihr Ansinnen, die von Yao finanzierte neue Mietwohnung behindertengerecht umzubauen. Letztlich sorgt die italienischstämmige (Wie oft muss das erwähnt werden?) Monica Monti, die Leiterin der vierten Mordkommission, bei strömendem Regen in der brandenburgischen Einöde sozusagen im Alleingang für den finalen Höhepunkt. Final? War da nicht noch etwas? Ach ja, der erschossene gelähmte Ex-Polizeipräsident und die beiden Erhängten im Wald. Sie müssen noch kurz abgehandelt werden, bevor die letzte Klappe fällt und dem Leser einiges weiterhin nebulös erscheinen darf.
Mit dem permanent als jordanischen Ex-Geheimdienstler bezeichneten Khalaf rückt dann ein Mann mit eigenwilligen Methoden in den Fokus um die Suche nach dem verschwundenen Yasser. Warum Khalaf und nicht die zuständigen Behörden? Nun, das Kind und seine Mutter sind in der Neuköllner High-Deck-Siedlung nicht offiziell gemeldet und leben auch ansonsten unter dem Radar. Den Ermittlungen Khalafs widmet sich der Autor nunmehr ausgiebig und nicht ohne Längen. Man hat den Eindruck, über jede angezündete Zigarette und jeden Schluck aufgebrühten Kaffees des Jordaniers informiert zu werden. Oder um es anders zu sagen: Alles zieht sich wie Kaugummi, und das ist für Tsokos äußerst ungewöhnlich. Sabine Yaos Schwester Mailin, mit ihrer Tragik des Lebens in Band eins eingeführt, erscheint nur als dekorativer Beifang und beschränkt auf ihr Ansinnen, die von Yao finanzierte neue Mietwohnung behindertengerecht umzubauen. Letztlich sorgt die italienischstämmige (Wie oft muss das erwähnt werden?) Monica Monti, die Leiterin der vierten Mordkommission, bei strömendem Regen in der brandenburgischen Einöde sozusagen im Alleingang für den finalen Höhepunkt. Final? War da nicht noch etwas? Ach ja, der erschossene gelähmte Ex-Polizeipräsident und die beiden Erhängten im Wald. Sie müssen noch kurz abgehandelt werden, bevor die letzte Klappe fällt und dem Leser einiges weiterhin nebulös erscheinen darf.